Seit 27 Jahren ist das Segafredo in Steyr tagsüber ein beliebter Treffpunkt für Kaffeeliebhaber und Gäste, die es gemütlich haben wollen. Am Abend verwandelt sich das Lokal in eine Bar, wo bis in die Morgenstunden die Post abgeht. Damit ist jetzt Schluss. Es häuften sich Schulden von 220.000 Euro an.
„Finito“, heißt es für das Segafredo in Steyr. Nach siebeneinhalb Jahren schlitterte Gastronomin Tina Forster in die Insolvenz. Weil rund 220.000 Euro an Verbindlichkeiten kaum Aktiva gegenüberstehen, wurde unmittelbar nach der Einleitung des Konkursverfahrens durch die Schuldnerin vom Gericht ein Schließungsantrag eröffnet. Seit dem heutigen Freitag, 11. April, ist das Lokal Geschichte.
Fortführung nicht wirtschaftlich
„Eine Fortführung wäre nicht wirtschaftlich“, heißt es dazu vom Kreditschutzverband. Von der Pleite des seit vielen Jahren sehr beliebten Cafés und Nachtlokals am Steyrer Stadtplatz sind insgesamt 20 Gläubiger betroffen. Zuletzt beschäftigte die Bar acht Mitarbeiter.
Geändertes Fortgehverhalten
„Das Konsum- und Ausgehverhalten hat sich in Folge der Pandemie und der globalen Krisen massiv verändert. Das hat freilich auch mein Betrieb zu spüren bekommen. Die Menschen überlegen sich in Zeiten wie diesen sehr genau, wofür sie ihr Geld ausgeben. Dazu kommen die zuletzt stark gestiegenen Waren- und Energiekosten“, erklärt Forster. Sie würde sich eine Neueröffnung des Lokals wünschen, das sie 2017 von Werner Leschanowsky übernommen hatte.
Gastronomin und Politikerin
Bereits im Vorjahr hat sich Forster im Zuge der Erhöhung der Gastgartentarife kritisch über die schwierigen Rahmenbedingungen für die Gastroszene geäußert. Die 34-Jährige, die auch VP-Gemeinderätin und Bezirksgeschäftsführerin der Schwarzen ist, schoss dabei besonders scharf gegen SP-Bürgermeister Markus Vogl.
Ein Anheben der Gebühren für die Gastgärten war und ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar.
Tina Forster, Segafredo-Chefin
Sie bleibt kritisch: „Die Rahmenbedingungen sind für Gastronomen am Steyrer Stadtplatz sicherlich nicht einfacher geworden. Die Frequenz ist wegen des massiven Leerstandes in der Innenstadt mit jener von Früher nicht mehr zu vergleichen. Ein Anheben der Gebühren war und ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar.“
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