Zahlen sinken deutlich

Illegale Migration: Wo der Rückgang am größten ist

Ausland
11.04.2025 13:49

Trotz eines deutlichen Rückgangs der irregulären Grenzübertritte in die EU im ersten Quartal 2025 bleibt die Lage dramatisch: Mehr als 380 Menschen sind heuer bereits bei der gefährlichen Reise ums Leben gekommen. EU-Migrationskommissar Brunner betonte, man müsse die Zusammenarbeit mit Drittstaaten weiter ausbauen.

Im ersten Quartal 2025 ist die Zahl der irregulären Grenzübertritte in die Europäische Union um ein Drittel gesunken – auf knapp 33.600. Diese Zahl geht aus den neuesten Daten der Grenzschutzagentur Frontex hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Der Rückgang ist auf allen bedeutenden Migrationsrouten sichtbar, am stärksten jedoch auf der Westbalkanroute, wo die Zahl der Übertritte um 64 Prozent gesenkt wurde. 

Eine Route mit besonders starkem Rückgang
Die Statistiken zeigen, dass in diesem Jahr besonders viele Afghanen, Malier und Bangladeschis versuchten, nach Europa zu gelangen. Besonders auffällig sind die beiden Hauptmigrationsrouten: Die östliche Mittelmeerroute, die von der Türkei nach Griechenland führt, sowie die westafrikanische Route, die von Marokko zu den Kanarischen Inseln führt, waren 2025 mit rund 9630 bzw. 9200 Ankünften stark frequentiert.

Auch auf der zentralen Mittelmeerroute, von Tunesien und Libyen nach Italien, erreichten über 8500 Menschen Europa. Hier verzeichnete man jedoch auch deutliche Rückgänge: Auf der westafrikanischen Route sanken die Zahlen um 30 Prozent, und auf der zentralen Mittelmeerroute um 26 Prozent.

Die Westbalkanroute verzeichnete im Vergleich zu den anderen Migrationswegen einen besonders starken Rückgang: Nur noch 2111 Menschen kamen hier an. Dafür blieb die Zahl der Übertritte über den Ärmelkanal in das Vereinigte Königreich relativ stabil, mit 11.204 versuchten Einreisen.

Die Rückgänge auf der westafrikanischen und der zentralen Mittelmeerroute waren mit 30 bzw. 26 Prozent sehr deutlich. (Bild: Krone KREATIV)
Die Rückgänge auf der westafrikanischen und der zentralen Mittelmeerroute waren mit 30 bzw. 26 Prozent sehr deutlich.

„Abkommen mit Drittstaaten von zentraler Bedeutung“
Trotz der gesunkenen Zahlen bleibt die Herausforderung, die Migration zu steuern und Menschenleben zu retten, enorm. EU-Migrationskommissar Magnus Brunner unterstrich bei der Bekanntgabe der Daten, wie entscheidend die internationale Zusammenarbeit in der Migrationspolitik ist: „Es geht darum, gefährliche Reisen zu verhindern und Leben zu retten. Unsere Abkommen mit Drittstaaten sind dabei von zentraler Bedeutung, und sie zeigen bereits Wirkung.“

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Damit der Grenzschutz funktioniert, ist die internationale Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Es geht darum, gefährliche Reisen zu verhindern und dadurch Leben zu retten.

EU-Migrationskommissar Magnus Brunner

Brunner, der an einem Ministertreffen der EU-Mittelmeerländer in Neapel teilnimmt, betonte, dass die Kooperation mit Drittstaaten weiter ausgebaut werden müsse. In diesem Zusammenhang verwies er auf das jüngste Treffen des Khartoum-Prozesses in Ägypten – einer Initiative, die seit 2014 die Staaten entlang der Schlepperroute zwischen dem Horn von Afrika und Europa miteinander verbindet.

Ein weiteres Zeichen für verstärkte Zusammenarbeit ist das Arbeitsabkommen, das am 9. April zwischen Europol und Ägypten unterzeichnet wurde. Brunner sieht darin den „Grundstein“ für eine noch engere Kooperation im Kampf gegen illegale Migration und den Handel mit Menschenschmugglern.

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