Weltweit werden laut Wissenschaftern weniger als zehn Prozent des Plastiks recycelt. Von den 400 Millionen Tonnen Plastik, die 2022 produziert wurden, stammten nur 9,5 Prozent aus recycelten Materialien, enthüllte eine aktuelle Studie.
Forscher der Pekinger Tsinghua Universität veröffentlichten die Studie im Wissenschaftsmagazin „Communications Earth & Environment“. „Die globale Recyclingrate stagniert“, erklären darin die Autoren. Während immer mehr Plastik produziert werde, habe es bei der Wiederverwertung kaum Fortschritte gegeben. Die geringe Recyclingrate bedeute, dass für rund 90 Prozent der Plastikproduktion fossile Brennstoffe – hauptsächlich Öl und Gas – eingesetzt werden, was den Umwelt- und Klimaschutz weltweit bedrohe.
Aufbereitung ist extrem teuer
Einer der Hauptgründe für die geringe Recyclingrate seien vor allem die hohen Kosten der Plastikaufbereitung, schreiben die Forscher weiter. Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Plastik haben demnach die USA, wo zudem wenig recycelt wird. Die Wiederverwertungsrate liegt laut der Studie in den Vereinigten Staaten bei fünf Prozent. Bei ihrer Untersuchung haben die Wissenschafterinnen und Wissenschafter nach eigenen Angaben nationale Statistiken und Industrie-Berichte sowie internationale Datenbanken ausgewertet.
Sie hofften, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung die für August geplanten Verhandlungen über ein erstes UNO-Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll unterstützten, erklärten sie. Die Verhandlungen waren im Dezember vertagt worden, nachdem die Delegierten aus fast 200 Staaten im südkoreanischen Busan keine Einigung hatten erzielen können.
Plastik erreicht auch abgelegenste Gegenden der Erde
Plastikverschmutzung ist ein immer drängenderes Problem. Rückstände der sehr langlebigen Plastikverschmutzung wurden mittlerweile in den entlegensten Weltgegenden und in praktisch jedem Teil des menschlichen Körpers nachgewiesen.
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