In der Radetzkystraße 24–26 in Landstraße entstehen jetzt 50 neue Eigentumswohnungen – doch der Protzbau lässt die KPÖ schäumen.
Der Fall „Radetzkystraße 24–26“ im dritten Bezirk ist ein besonders extremes Beispiel dafür, wie Spekulanten vorgehen: Investoren erwerben ein Objekt und planen anschließend, Mieter loszuwerden. Denn unbefristete Mietverträge mindern den Wert dieses Objekts – alles wird unternommen, um diese zum Auszug zu bewegen. Wirklich alles.
Völlig unverfroren die Mieter hinausgeekelt
Bereits im Jahr 2018 wurde mit dem Abriss des geschichtsträchtigen Haus im Weißgerberviertel begonnen – das Dach und das Obergeschoss wurden abgetragen, obwohl Mieter das Haus noch bewohnten. Auch die Fenster wurden teilweise ausgebaut, und das in der kalten Jahreszeit – wir berichteten. Es folgten gezielte Räumungsklagen gegen die verbliebenen Mieter. Der Abriss zog sich dann über 4 Jahre. Bis 2022 kämpften die Bewohner vergeblich für den Erhalt des Hauses. Auch wenn das Haus selbst nicht gerettet werden konnte: Die Mieterhilfe organisierte Ersatzunterkünfte.
Jetzt, drei Jahre später, werden dort unter dem klingenden Namen „Der Goldene Phönix-Highlife am Donaukanal“ 50 luxuriöse Eigentumswohnungen errichtet, mit Pool auf dem Dach. Preisklasse: 9000 bis 9500 Euro pro Quadratmeter.
Jetzt wird ein weiteres Schicki-Micki-Haus gebaut, das als Anlage statt zum Wohnen da ist. Wieder und wieder zeigt sich, dass der private Wohnungsmarkt versagt.
Barbara Urbanic, KPÖ-Spitzenkandidatin für die Wien-Wahl
Bild: APA/HELMUT FOHRINGER
Die KPÖ schäumt und spricht von einem „Schicki-Micki-Haus“. Der überteuerte Neubau sei weit entfernt von den Bedürfnissen der Wiener – 10.000 Euro pro Quadratmeter und viele der Wohnungen würden nur kurzzeitvermietet. Als Sofortmaßnahme gegen die negativen Folgen des privaten Wohnungsmarkts fordern die Kommunisten daher eine Leerstands- und Infrastrukturabgabe, sowie ein Wohn-Pickerl gegen Horror-Häuser.
Die Kommunisten wollen außerdem, dass Horrorhäuser und Spekulationsbauten, die in unbewohnbarem Zustand sind, vergesellschaftet und wieder nutzbar gemacht werden sollen. Vermieter sollen zudem alle drei Jahre die Bewohnbarkeit des Hauses nachweisen müssen. Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) kündigte im „Krone“-Interview an, dass eine Leerstandmobilisierung geprüft wird.
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