Sturm Graz hat am Sonntag den Schlager der Fußball-Bundesliga bei Red Bull Salzburg gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Säumel siegte vor 16.700 Zuschauern trotz 0:1-Rückstands zur Pause und einem 30-minütigen Unterzahlspiel noch mit 2:1. Die Steirer verteidigten damit die Tabellenführung in der Meistergruppe. Für die Bullen wiederum war es die erste Liga-Niederlage seit Ende November, der Rückstand auf Sturm beträgt nun fünf Punkte.
Vor den Augen von Red Bulls Global-Soccer-Chef Jürgen Klopp, der erstmals seit Amtsantritt zu Jahresbeginn ein Salzburg-Heimspiel im Stadion mitverfolgte, und ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick brachte Adam Daghim die Gastgeber in Führung (32.). Otar Kiteishvili besorgte via Foulelfmeter (48.) den Ausgleich und avancierte mit einem Traumtor zum Matchwinner (70.). Kurz davor hatte Gregory Wüthrich nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen (63.). Doch daraus vermochte das Team von Coach Thomas Letsch kein Kapital zu schlagen.
Salzburg bestreitet kommende Woche bei der Wiener Austria den nächsten Schlager. Auf Sturm wartet ein Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz.
Viel Pressing, wenig Spielfluss
Bei den von gröberen Personalsorgen heimgesuchten Salzburgern standen Letsch die zuletzt gesperrten Nicolas Capaldo und Moussa Yeo sowie der wieder fitte Daghim wieder zur Verfügung, das Trio durfte von Beginn weg spielen. Auch bei den Grazern ist das Spielerlazarett zuletzt durch Seedy Jatta und Niklas Geyrhofer angewachsen, stattdessen standen Emanuel Aiwu und Tochi Chukwuani in der Startelf. Als einzig nomineller Stürmer war zunächst William Böving auf dem Feld.
Beide Teams starteten mit viel Tempo, Aggressivität und frühem Pressing in die Partie, was auf Kosten des Spielflusses ging. Sturm-Außenverteidiger Max Johnston wurde mit einem fulminanten 30-Meter-Schuss bei Janis Blaswich vorstellig, der Ball klatschte an den Pfosten (9.). Der Salzburg-Goalie wäre da wohl chancenlos gewesen.
Die „Bullen“ erlangten in der Folge immer mehr die Spielkontrolle, ohne wirklich zu dominieren. Eine blitzsauber ausgeführte Umschaltaktion führte zur Führung der Gastgeber: Nach einem Fehler der Grazer wurde Yorbe Vertessen auf die Reise geschickt, der mustergültig Daghim im Strafraum bediente. Der Däne hatte keine Mühe, zu vollenden. Kurz darauf entschied Schiedsrichter Harald Lechner auf Elfmeter für Salzburg. Wüthrich hatte Vertessen im Strafraum touchiert, der Belgier nahm das an und ging zu Boden (36.). Nach Überprüfung der Videobilder nahm Lechner die Entscheidung allerdings zurück.
Kiteishvili drehte die Partie für Sturm
Furios begann auch Hälfte zwei. Nach einem Konter über Böving fällte Samson Baidoo in der Box Kiteishvili, und diesmal passte der Elfmeterpfiff Lechners (47.). Der Gefoulte trat selber an und verwertete souverän. Sturm hatte nun Momentum, Blaswich ließ einen Lavalee-Distanzschuss abprallen, doch der eingewechselte Leon Grgic agierte zu überhastet und schlug kein Kapital heraus (51.). Danach sah Wüthrich nach einer Notbremse gegen Vertessen die Rote Karte.
Das hinderte die Grazer in Person von Kiteishvili aber nicht daran, die Partie gänzlich zu drehen. Der Georgier zimmerte einen zweiten Ball aus der Distanz mit dem linken Fuß unhaltbar ins Kreuzeck der Salzburger. Letsch reagierte mit einem Dreifachwechsel, die Gastgeber drückten in der Schlussphase auf den Ausgleich, große Torchancen blieben aber rar. Vertessen vergab eine gute Gelegenheit (80.). Kurz vor Schluss gab der Steirer Konstantin Schopp noch sein Bundesliga-Debüt, er erlebte die erste Heimniederlage der Salzburger in einem Meistergruppen-Spiel überhaupt. Für Sturm war es zugleich die Revanche für die 1:3-Niederlage Anfang März.
FC Red Bull Salzburg – SK Sturm Graz 1:2 (1:0)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 16.698 Zuschauer, SR Lechner.
Tore: 1:0 (32.) Daghim
1:1 (48.) Kiteishvili (Foulelfmeter)
1:2 (70.) Kiteishvili
Salzburg: Blaswich – Morgalla (76. Trummer), Gadou, S. Baidoo, Terzic – Capaldo (76. E. Baidoo), Bidstrup – Nene, Yeo (76. Ratkov) – Daghim, Vertessen
Sturm: Scherpen – Johnston, Aiwu, Wüthrich, Lavalee – Gorenc Stankovic – Horvat (65. Malic), Chukwuani (46. Le. Grgic), Yalcouye – Kiteishvili (84. Schopp), Böving (89. Hierländer)
Rote Karte: Wüthrich (63./Verhindern einer Torchance)
Gelbe Karten: Yeo bzw. Aiwu, Yalcouye
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