„Wir wissen alle nicht, wie es weitergeht“, sagt Georg Hemetsberger vom Eisenwerk Sulzau-Werfen. 120 Unternehmen aus dem Bundesland exportieren regelmäßig in die USA.
Die wilde Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt auch in Salzburger Firmenzentralen für Sorgenfalten und glühende Drähte. „Wir gehören zu den Firmen, die massiv betroffen sind“, sagt Georg Hemetsberger, Chef des traditionsreichen Eisenwerk Sulzau-Werfen. Das Unternehmen ist stark exportorientiert, 20 Prozent der Produktion gingen zuletzt in die USA.
Selbst die reduzierten, auch aktuell geltenden Zölle von zehn Prozent verursachen beim Pongauer Betrieb Mehrkosten in Millionenhöhe. Deshalb ändert Trumps zwischenzeitliche Zollpause für EU-Länder an den Sorgen wenig. Denn zehn Prozent auf alle Waren, die in die USA gehen, bleiben aufrecht. Ebenso 25 Prozent Zoll auf Stahl- und Aluminiumwaren sowie Autos und Autoteile.
„Wir können die Zölle maximal am Verhandlungsweg an die Kunden abtreten, aber auch das ist schwierig“, sagt Hemetsberger. Die Planungssicherheit ist jedenfalls weg. „Wir wissen alle nicht, wie es weitergeht“, meint der Firmenchef mit Blick auf Trumps mittelfristige Pläne.
Eine Milliarde Euro Exporte aus Salzburg in die USA
Bemerkenswert: Bei Metallwalzen wie aus dem Eisenwerk Sulzau-Werfen sind die USA hochgradig auf Importe angewiesen. „Auch unsere Kunden in den USA sind aktuell verunsichert“, berichtet Hemetsberger. Auf verschiedenen Ebenen werde in den USA derzeit versucht, für Metallwalzen eine Ausnahmeregel für die Zölle zu verhandeln.
Aus Salzburg betroffen ist ebenfalls der Kranhersteller Palfinger. „Wir sind aktuell dabei, die konkreten Auswirkungen der aktuellen Ankündigungen zu evaluieren und auf die einzelnen Produktgruppen hin zu prüfen“, sagt Palfinger-Chef Andreas Klauser. Der Gang in die USA mit einem nordamerikanischen Hauptquartier in Schaumburg, Illinois und vier Produktionsstandorten habe sich aber auch in dieser Hinsicht als richtig erwiesen.
Der Kunststoffspezialist Senoplast aus Piesendorf profitiert von einem Werk in Mexiko. Waren, die dort produziert werden, sind aktuell noch zollfrei. Anders ist das bei Produkten aus Österreich, die von den Zöllen betroffen sind. Auch für Senoplast sind die USA ein wichtiger Markt. „Besonders unser Werk in Mexiko ist stark auf die USA ausgerichtet“, sagt Günter Klepsch.
120 Salzburger Unternehmen exportieren regelmäßig direkt in die USA. Das Exportvolumen beträgt gut eine Milliarde Euro, das sind etwas mehr als sieben Prozent aller Salzburger Exporte.
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