Beim US Masters

Verurteilter Straftäter flog hochkant raus

Der argentinische Golfprofi Angel Cabrera scheiterte beim US Masters in Augusta klar am Cut.

(Bild: AP/George Walker IV)

Wegen häuslicher Gewalt saß Angel Cabrera bis Ende 2023 fast zwei Jahre hinter Gittern. Der argentinische Golfprofi sagt: „Das Gefängnis hat mir gutgetan. Das Leben hat mir eine neue Gelegenheit gegeben.“ Beim US Masters in Augusta, das er 2009 gewonnen hatte, flog er Freitag nach einer 80er-Runde mit gesamt 155 Schlägen aber hochkant raus.

Vor 16 Jahren feierte Angel Cabrera mit dem Sieg beim US Masters in Augusta den größten Sieg seiner Karriere. Doch der Erfolg bekam dem Argentinier, der aus armen Verhältnissen stammt, überhaupt nicht.

„El Pato“ (Die Ente), wie er wegen seines wenig eleganten Watschelgangs genannt wird, verfiel dem Alkohol, misshandelte zwei Partnerinnen körperlich und seelisch. Die ersten viereinhalb Monate seiner Haftstrafe verbrachte der heute 55-Jährige in einem Gefängnis in Rio de Janeiro, ehe er noch 18 Monate in seiner Heimat einsaß.

Angel Cabrera (re.) spielte am Freitag beim US Masters eine 80er-Runde, schied klar aus.

(Bild: AFP/HARRY HOW)

Viel Therapie nötig, um Schuld zu akzeptieren
Am Anfang sah er sich noch als Opfer: „Ich gab allen anderen die Schuld für das, was mir widerfahren war. Ich glaubte, dass die Frauen, denen ich geschadet hatte, selbst schuld waren, dass sie mir geschadet hatten.“ Es habe monatelange Therapie gebraucht, bis er seine Schuld akzeptieren konnte. Inzwischen hat Cabrera sich vor Gericht und privat bei seinen ehemaligen Lebensgefährtinnen entschuldigt und viel Schmerzensgeld bezahlt.

Der Argentinier sagt: „Das Gefängnis hat mir gutgetan. Das Leben hat mir eine neue Gelegenheit gegeben.“ Vor dem Masters gewann er als Sieger des Champions Tour-Turniers in Boca Raton 330.000 Dollar Preisgeld. In Augusta lief es für den 55-Jährigen aber gar nicht. Er verpasste mit 155 Schlägen (elf über Par) klar den Cut.