Wie viele der versprochenen Lehrer-Planstellen für Deutschförderung werden hier in Klassen ankommen? Die „Krone“ hat nachgerechnet.
Schon als Wiener Bildungsstadtrat war Deutschförderung Christoph Wiederkehr (Neos) ein Anliegen. Nun hat er als Bildungsminister den „Startschuss für die Aufholjagd“ verkündet: 747 zusätzliche Lehrer-Planstellen sollen österreichweit für die Deutschförderung geschaffen werden. Das ist ein Plus von 130 Prozent, verglichen mit dem derzeitigen Personalstand. Die Frage ist: Wie viel davon bleibt für Wien? Schließlich ist das Problem hier doppelt so groß wie im Rest des Landes.
40 Prozent aller außerordentlichen Schüler in Österreich besuchen eine Wiener Schule, mehr als die Hälfte aller Kinder spricht daheim eine andere Sprache als Deutsch. Dementsprechend verspricht Bettina Emmerling, Wiederkehrs Nachfolgerin als Bildungsstadträtin, Wien werde von der Deutschförder-Offensive „am stärksten profitieren“.
Grüne sehen eine „Mogelpackung“
Künftig sollen in Wien mit 42,5 Millionen Euro (statt jetzt 23,7 Millionen) 521 Planstellen für außerordentliche Schüler (statt jetzt 231) bereitstehen, also mehr als doppelt so viel. Die Grünen sprechen allerdings von einer „Mogelpackung“, weil die bisherigen – im Herbst auslaufenden – „zusätzlichen Ukraine-Hilfen zu gewidmeten Deutschförderstellen umetikettiert“ würden und damit „keine einzige Lehrkraft mehr in der Klasse“ stehe. Für Wien stimmt dieser Vorwurf nur zum kleinsten Teil.
Als Hilfsmaßnahme für Ukraine-Flüchtlinge gab es aus dem Bildungsministerium bisher 85 zusätzliche Lehrkräfte in Wiener Klassen. Zieht man die von den versprochenen 290 neuen Planstellen ab, bleibt immer noch ein Netto-Plus von 205 neuen Lehrkräften. Für Emmerling ist darüber hinaus das generelle Umdenken einer „neuen bedarfsgerechten Mittelzuteilung“ im Bildungsministerium wichtig. Das mache den „Weg frei für echte Integration“.
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