Oberösterreich reagierte nun auf die Deutschdefizite bei den Kleinsten. Denn fast ein Drittel der vier- bis fünfjährigen Kinder in den Betreuungseinrichtungen haben Probleme mit der deutschen Sprache. Entgegen so mancher Annahme betrifft das Problem nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch viele „Muttersprachler“.
Schon fast ein Drittel der Vier- und Fünfjährigen in Oberösterreichs Kindergärten hat Deutschdefizite – das sind mehr als 10.000 Kinder – die „Krone“ hat darüber berichtet. Vor fünf Jahren waren es noch „nur“ 8661 Kinder gewesen. Der Bedarf an Sprachförderung steigt also, und darauf will jetzt LH-Vize und Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) mit neuen „Sprachberatern“ für die Kindergärten reagieren.
Ein neues Förderprogramm
Bisher gibt es in unseren „Kigas“ ein dreistufiges Fördermodell: 650 Sprachförderkräfte, ein Fortbildungsangebot für sie sowie einen „Sprach-Fit-Beauftragten“ pro Kindergarten, der die Fördermaßnahmen koordinieren soll. Als vierte Säule wird nun eine mobile Sprachberatung aufgebaut.
Das Land investiert
Ab 1. September sollen acht Sprachberater im Einsatz sein, die die landesweit mehr als 700 Kindergärten mit rund 46.500 Kindern besuchen, die Pädagogen beraten und sie bei der Sprachförderung unterstützen. „Das zukünftige 4-Säulenmodell mit der mobilen Sprachberatung in den Einrichtungen vor Ort ermöglicht es, differenziert auf die unterschiedlichen Sprachkompetenzen der Kinder einzugehen“, sagt Haberlander dazu.
Für die Sprachförderung im Kindergartenjahr 2025/26 investiert das Land OÖ mehr als zehn Millionen Euro. In den Linzer Kindergärten finden sich die meisten Vier- und Fünfjährigen mit Deutschdefiziten (3471). In der Bildungsregion Wels-Grieskirchen-Eferding sind es 1935 Kinder, in Gmunden-Vöcklabruck 1352, im Inn- und Mühlviertel jeweils rund 1250 und in Steyr-Kirchdorf gibt es mit 894 Kindern den geringsten Förderbedarf.
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