Ein 55-jähriger Mann wurde in Bad Zell (Oberösterreich) unter einen Traktor eingeklemmt. Rund 15 Retter – Jäger und Feuerwehrmänner – hoben die Fahrerkabine mit reiner Muskelkraft an. Der Einsatz war nicht einfach: Viele der Helfer kennen den Verletzten, wie der Feuerwehrkommandant im Gespräch mit der „Krone“ schildert. Und: Erst vor zwei Jahren endete ein ähnlicher Vorfall in der Nähe tödlich.
„Ich schaue von meinem Haus direkt auf den Unglücksort. Als ich gesehen habe, was passiert, habe ich das Schlimmste befürchtet, bin sofort los“, erzählt der Kommandant der FF Erdleiten. Am Freitagnachmittag war ein 55-Jähriger aus Tragwein mit seinem Traktor umgekippt. Er wurde aus der Fahrerkabine geschleudert, ein Arm wurde dabei eingeklemmt (wie berichtet).
Alles ging sehr schnell
„Unser Gerätewart Roman Hametner war kurz zuvor zufällig um Unfallort vorbeigekommen und hat dann im nahen Schützenverein die dortigen Jäger und Schützen geholt“, so Zwettler. Mit purer Muskelkraft gelang es den Männern, die Fahrerkabine des umgestürzten, vier Tonnen schweren Traktors anzuheben. „Das war wirklich gar nicht so einfach. Denn wenn uns die Kabine ausgekommen wäre, hätte das den eingeklemmten Mann womöglich noch schwerer verletzt. Aber wir haben einfach funktioniert und alles rundherum ausgeblendet“, so Zwettler. Und das war auch nötig, denn viele Retter kannten den Eingeklemmten, waren Nachbarn. Hinzu kam, dass der 55-Jährige durch Glassplitter der Fahrerkabine Verletzungen im Gesicht aufwies.
Der Einsatz hat vor Augen geführt, was möglich ist, wenn alle zusammenarbeiten. Ob es nun die Jäger sind, die Feuerwehr oder die Rettungskräfte: Das zeigt auch, wie wichtig Ehrenamt ist.
Christian Zwettler, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Erdleiten
Bild: FF Erdleiten
Feuerwehrmann wurde zu Sanitäter
Der Mann konnte befreit werden, kam ins UKH Linz. „Wir hatten das Glück, dass einer der Kameraden der FF Tragwein auch Notarzt ist, der hat sich gleich gekümmert, und ein anderer Kamerad ist Notfallsanitäter. Er wurde sozusagen vom Feuerwehrmann zum Sani“, erzählt Zwettler. Man habe gesehen, was Ehrenamt und Freiwilligkeit ausmachen können. „Alle haben geholfen und perfekt zusammengearbeitet“, so Zwettler, der zugleich weiß, dass nicht alle Einsätze so gut ausgehen. Erst vor zwei Jahren wurde ganz in der Nähe ein Mann von einem Stapler eingeklemmt – er überlebte den Unfall leider nicht.
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