Stunden hinter Gitter

Mutter verhaftet, weil sie Kindern iPad wegnahm

Um die Konzentration ihrer Kinder auf die Schule zu fördern, nahm eine Mutter ihnen die iPads ab. (Symbolbild)

(Bild: stock.adobe.com - cherryandbees)

Was wie ein schlechter Scherz klingt, wurde für eine Mutter aus Großbritannien bittere Realität: Weil sie ihren beiden Töchtern die iPads wegnahm, wurde Lehrerin Vanessa Brown (50) von der Polizei verhaftet – und gleich für sieben Stunden hinter Gitter gesteckt.

Die Lehrerin wollte nur das Beste für ihre Kinder: Um deren Konzentration auf die Schule zu fördern, nahm sie ihnen die elektronischen Geräte ab. Doch kurz darauf klingelte es an der Tür – und die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen an. Der Vorwurf: Diebstahl.

Brown wurde festgenommen, durchsucht, fotografiert und verbrachte ganze sieben Stunden in einer Zelle. „Ich finde es traumatisch, überhaupt darüber zu sprechen“, so die Mutter. Besonders erschütternd: Auch eine ihrer Töchter wurde während des Unterrichts aus dem Klassenzimmer geholt, um zum „Verbleib der iPads“ befragt zu werden.

Erst später stellte sich heraus: Die Geräte gehörten tatsächlich den Kindern – und als Mutter hatte Brown selbstverständlich das Recht, diese wegzunehmen. Bis heute gibt es keine Anklage. Der Fall sorgt in Großbritannien dennoch für massives Kopfschütteln.

Der frühere Polizei- und Kriminalitätskommissar Anthony Stansfeld kritisiert das Vorgehen der Beamten scharf: „Es war völlig unnötig, eine angesehene 50-jährige Lehrerin in eine Zelle zu sperren. Ein Fall von Übereifer und Inkompetenz!“

Besonders brisant: Die Anzeige kam offenbar von Browns Ex-Mann – dem Vater der Kinder. Er hatte die iPads geortet, als gestohlen gemeldet – und so den folgenschweren Polizeieinsatz ausgelöst.

Online-Nutzer reagieren fassungslos
Auch im Netz ließ der Aufschrei nicht lange auf sich warten. Zahlreiche Nutzer machten ihrem Ärger in Kommentaren Luft. „Wenn ich meinem Sohn die Spielkonsole wegnehme, muss ich dann auch mit Handschellen rechnen?“, fragte eine Mutter fassungslos. Ein anderer schrieb: „So viel Einsatz würde ich mir mal wünschen, wenn’s irgendwo brennt oder eingebrochen wird.“