„Fast wie ein Wunder“

Allein auf Baustelle: Katzenbabys wieder bei Mama

An das Betretungsverbot bei der Baustelle hat sich die zwei bis drei Jahre alte Kätzin nicht wirklich gehalten. Im Tierheim bei der Mama fühlt sich der kleine Racker sichtlich geborgen und wohl (kl. Bild).

(Bild: Birbaumer Christof)

Ohne Mutter wurden drei Katzenbabys völlig hilflos auf einer Großbaustelle in der Innsbrucker Innenstadt gefunden. Die Suche nach der Mama war Tage später tatsächlich erfolgreich, jetzt ist die Familie im Tierheim Mentlberg wieder glücklich vereint.

Dieses Happy End sei fast ein kleines Wunder, meint Sabine Oberhöler-Sturm, Leiterin der Katzenabteilung im Tierheim Mentlberg. Am 31. März machten die damals knapp drei Wochen alten Katzenbabys auf der Großbaustelle in der Innsbrucker Adamgasse durch herzzerreißendes Miauen auf sich aufmerksam. Die Mutter, die die Jungen wohl im Baustellenbereich zur Welt brachte, war verschwunden. „Vermutlich wegen des Baulärms.“

Kauerten unter einem Heizkörper
Der Finder der hilflosen Katzenkinder, die im Erdgeschoss unter einem Heizkörper kauerten, rief sofort im Tierheim an. Wenig später brachte sie eine Mitarbeiterin des Tierschutzvereins nach Mentlberg.

Während sich die drei Racker richtig austoben, genießt die Mama nebenan ein paar ruhige Momente.

(Bild: Birbaumer Christof)

Das Trio war offensichtlich gesund, benötigte jedoch 24-Stunden-Betreuung – inklusive Fütterung mit Aufzuchtsmilch im Fünf-Stunden-Takt. Diese Aufgabe übernahm Elise von der Katzenabteilung. Bei ihr daheim zogen die drei Racker auch vorübergehend ein.

Wir haben eine Lebendfalle in der Nähe des Fundortes aufgestellt.

Sabine Oberhöler-Sturm, Leiterin Katzenabteilung Tierheim Mentlberg

Unterdessen bemühte man sich, die Mutter der bezaubernden Babys zu finden. „Wir haben eine Lebendfalle in der Nähe des Fundortes aufgestellt“, erzählt Sabine Oberhöler-Sturm. Und tatsächlich: Nach zwei Tagen tappte die Katzenmama in die Falle. Und so war die Katzenfamilie am 2. April im Tierheim wieder glücklich vereint.

Mutter nahm ihre Jungen wieder gut an
„Die Kätzin hat die Jungen sofort gut angenommen“, freut sich Oberhöler-Sturm. Die sei nicht unbedingt zu erwarten gewesen. So konnte jedenfalls die Aufzuchtsmilch aus der Flasche gegen die Muttermilch getauscht werden.

Die Kleinen erkunden bereits ihr komfortables Zimmer in Mentlberg – die Mutter stets an der Seite der Kleinen.

(Bild: Birbaumer Christof)

Das Quartett bewohnt ein komfortables Zimmer mit vielen Versteck- und Spielmöglichkeiten, die die Kleinen freudig nutzen. Die Nachwuchsmaunzer entwickeln sich prächtig.

Besitzer vorerst verschollen
Die Kätzin ist an Menschen gewöhnt, der Besitzer hat sich bisher aber nicht gemeldet. Nach vier Wochen scheint der Tierschutzverein als Halter des Quartetts auf, in der Folge ist eine Vermittlung möglich. Die Mama wird vorher aber sterilisiert.