Nach dem massiven Job-Abbau bei der Firma Hella in Großpetersdorf (Bezirk Oberwart), fordert die Industriellenvereinigung Burgenland Maßnahmen, um Betriebe zu unterstützen. Es gelte nun, den Standort zu stärken.
Im Burgenland gab es zuletzt vor allem ein Gesprächsthema: der Abbau von 225 Jobs beim Autozulieferer Hella in Großpetersdorf. Das Unternehmen begründete den Schritt mit dem hohen Kostendruck. In den vergangenen zwölf Monaten gab es in Österreich auch von anderen Industriebetrieben ähnliche Meldungen. Besonders betroffen ist die Automobilbranche.
Vergleich mit dem Klimawandel
Die Industriellenvereinigung (IV) Burgenland sieht in der aktuellen Situation jedenfalls einen „deutlichen Weckruf“ für die heimische Standortpolitik. Präsident Christian Strasser zieht einen Vergleich mit dem Klimawandel: „In der Industrie findet eine Gletscherschmelze statt, die langsam, aber stetig voranschreitet und unseren Wohlstand gefährdet.“ Der Standort sei zuletzt immer stärker unter Druck geraten. Gefragt seien laut Strasser die EU-Ebene sowie die Bundes- und Landespolitik. Gesetzliche Rahmenbedingungen müssten so gestaltet werden, dass heimische Firmen auch international wettbewerbsfähig bleiben. „Es ist wirklich Feuer am Dach“, so der IV-Präsident.
„In der Industrie findet eine Gletscherschmelze statt, die langsam, aber stetig voranschreitet und unseren Wohlstand gefährdet.“
Christian Strasser, Präsident Industriellenvereinigung Burgenland
Bild: Emmerich Maedl
Dialog für den Standort
Im Burgenland brauche es zunächst einen Dialog mit der Industrie am Standort. Die IV biete sich dafür gerne an, so Strasser. Die Bürokratie müsse zudem abgebaut und Verfahren vereinfacht werden. Ein wichtiges Thema seien auch die optimale Nutzung nachhaltiger Energiequellen samt dem Ausbau der Speichertechnologien. Weitere Forderungen der IV: Verbesserungen bei der Infrastruktur, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder der Förderung von Talenten.
Von der Politik wird ein sparsamer Umgang mit Steuergeld veranlagt. Zudem seien privilegierte Löhne und Gehälter für Landesbedienstete stark wettbewerbsverzerrend. „Wir müssen jetzt entschlossen handeln und unseren Unternehmen Spielraum schaffen, um weiter für Wohlstand und Fortschritt im Burgenland zu sorgen“, so IV-Geschäftsführerin Aniko Benkö.
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