"Wellness für die Hände" verspricht Microsoft mit seiner neuen, ergonomisch geformten Tastatur. Dass diese mit gewöhnlichen Eingabegeräten bis auf die Buchstaben darauf nicht viel gemein hat, offenbart sich bereits auf den ersten Blick. Die "Sculpt Ergonomic Desktop"-Tastatur (im Set mit der dazu passenden Maus für 130 Euro erhältlich) besticht durch ihre ungewöhnliche Formgebung: Sie gleicht im Profil einer Welle und ist in der Mitte leicht nach außen gewölbt. Zudem weist sie eine Aussparung auf, die das Tastaturlayout in zwei Hälften teilt. Beides sorgt dafür, dass Handgelenke und Unterarme in eine gerade, neutrale Position gebracht und beim Tippen nicht unnatürlich verdreht und abgewinkelt werden.
Bergab statt bergauf
Zusätzlichen Komfort bietet eine äußerst bequem gepolsterte und anschmiegsame Handballenauflage. Die Tastatur selbst lässt sich in der Höhe verstellen, allerdings anders, als man es wahrscheinlich vermutet: Das Tastenfeld wird nämlich nicht schräg nach oben geneigt, sondern leicht abfallend nach unten gesenkt, wodurch ein Abknicken der Handgelenke verhindert wird. Ebenfalls durchdacht: Der zur Höhenverstellung benötigte Standfuß wird mittels Magneten unterhalb der Tastatur fixiert. Gleiches gilt übrigens für die Abdeckung des Batteriefachs der Tastatur, in dem zwei AAA-Batterien Platz finden.
Völlig losgelöst: Der Ziffernblock
Ungewöhnlich für die Microsoft-Tastatur ist schließlich noch, dass der Ziffernblock von dieser losgelöst ist und somit beliebig platziert werden kann, was insbesondere Linkshänder erfreuen dürfte. Für den nötigen Halt sorgen hierbei, wie bei der Tastatur auch, gummierte Füßchen an der Unterseite. Praktisches Extra für jene, die des Kopfrechnens überdrüssig sind: Eine Funktionstaste startet mit einem Druck im Handumdrehen den Windows-Taschenrechner.
Schneller arbeiten unter Windows 8 dank Funktionstasten
Ohnehin sind Funktionstasten eine der Stärken der ergonomischen Tastatur, insbesondere unter Windows 8. Erst einmal per Schieberegler anstelle der F-Tasten aktiviert, können mit ihrer Hilfe nicht nur die typischen Mediaplayer-Funktionen angesteuert (Play, Stop, Stumm, etc.), sondern auch für das neueste Betriebssystem des Softwarekonzerns typische Befehle ausgeführt werden: So lassen sich etwa die zuletzt geöffneten Apps einblenden, Inhalte teilen, die Bildschirmaufteilung mittels "Snap" verändern oder das jeweilige Kontextmenü der gerade geöffneten Anwendung einblenden.
"Buchstabenkluft" erschwert Einstieg
Ein Problem vermag die Tastatur allerdings nicht auf Tastendruck zu lösen: Wer von einer konventionellen Tastatur auf die ergonomische Microsoft-Variante wechselt, dürfte zunächst vor einer großen Herausforderung stehen. Insbesondere all jene, die das Zehn-Finger-System nicht einwandfrei beherrschen, haben aufgrund des mittigen Spalts gegen die "Buchstabenkluft" anzukämpfen, welche das Auffinden einzelner Lettern anfangs erschwert. Es braucht also seine Zeit, sich an das exotische Tastaturlayout zu gewöhnen.
Kugelschubsen
Nicht ganz so schwer fällt die Umstellung hingegen bei der dazu passenden Maus in Kugelform, die ähnlich einer Getränkedose umfasst wird, um ein Abknicken des Handgelenks zu verhindern. Obwohl relativ groß und schwer, gleitet die "Sculpt Ergonomic Mouse" (auch separat für rund 60 Euro erhältlich) angenehm "leichtfüßig", und das dank Microsofts bekannter BlueTrack-Technologie auf nahezu jeder Oberfläche. Ein 4-Wege-Scrollrad, eine große Windows- sowie eine Zurück-Taste komplettieren das Angebot.
Betrieben wird die Maus von zwei AA-Batterien, die ebenfalls durch eine per Magnet gesicherte Abdeckung vor dem Herausfallen geschützt werden. Direkt unter bzw. oberhalb der Lauffläche findet sich auch der Bluetooth-USB-Empfänger. In einem Extra-Fach lässt er sich für den Transport bequem in der Maus verstauen und läuft dadurch nicht Gefahr, unterwegs verloren zu gehen.
Fazit: Das Arbeiten mit den neuen ergonomischen Eingabegeräten von Microsoft fällt anfangs alles andere als leicht. Wer über viele Jahre hinweg mit einer geraden Tastatur und einen normalen Maus gearbeitet hat, wird sich gehörig umstellen müssen. Für Vieltipper, die nach einem langen Tag über Schmerzen in den Fingern und Gelenken klagen, macht sich der Umstieg aber sicherlich bezahlt. Es fühlt sich einfach richtig und natürlich an, wie die Hände aufliegen, hat man sich erst einmal auf der Tastatur zurechtgefunden und an die Handhabung der bauchigen Maus gewöhnt. Unweigerlich stellt man sich die Frage, warum man eigentlich nicht schon immer so gearbeitet hat. Einziger Kritikpunkt: Mit je einem Batteriefach bei Tastatur, Maus und Ziffernblock zählt das Set nicht gerade zu den ökologischen Vorbildern. Zumindest bei Maus und Tastatur hätte dem Komfort ein USB-Kabel mit Sicherheit nicht geschadet.
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