Bergrettungs-Bilanz

Starker Anstieg: 55 Tote im Vorjahr in den Bergen

Salzburg
13.04.2025 16:00

782 Mal rückten die Salzburger Bergretter über das Jahr 2024 aus und leisteten 13.124 Einsatzstunden. Alarmierend ist aber die Anzahl der Berg-Toten: 55 Menschen starben im Vorjahr, das ist ein starker Anstieg im Vergleich zu den 20 Berg-Toten im Jahr 2023. Neben der Bilanz präsentierte die Bergrettung auch ihren neuen Chef: Thomas Hauer.

Während die Anzahl der Todesfälle anstieg, hat sich die Zahl der Verletzten und geborgenen Personen leicht verringert: Von den 670 geborgenen Personen (2023 waren es 726) waren 299 verletzt (338) und 316 unverletzt (353). Häufigste Unfallursache sind nach wie vor Stürze und Abstürze, im Sommer wie auch im Winter. Im Vergleich zu 2023 waren mit 5.206 Bergretterinnen und Bergretter auch um 360 mehr im Einsatz (4.566). Die höhere Anzahl an Einsatzstunden hänge mit den vielen Sucheinsätzen zusammen, erklären die Bergretter.

Heuer wenige Lawineneinsätze
Auch zur nun zu Ende gehenden Wintersaison 2024/2025 zogen die Bergretter Bilanz: Dabei sei der Winter heuer „relativ ruhig verlaufen“, erklärt der scheidende Landesleiter Balthasar Laireiter. Es gab heuer weniger Lawinenunfälle, auch aufgrund der geringen Schneefälle. Insgesamt elf Einsätze wurden verzeichnet. Insgesamt rückten die Bergretter im Winter zu 271 Einsätzen aus. 13 Tote sind zu beklagen. Auffallend war, dass viele Einsätze in Bergnot geratene Touristen betroffen haben sowie die teils schlechte Tourenplanung bzw. Ausrüstung, heißt es in der Aussendung.

„Vollkaskomentalität“ bei einigen Geretteten
Gerade die fehlerhafte und mangelhafte Tourenplanung löse viele Einsätze aus: Überforderung, Übermüdung, Erschöpfung, Verirren, oder gar Abstürze der Betroffenen sind die Folge. Touren werden fortgesetzt, obwohl sich das Wetter verschlechtert oder die Dunkelheit bereits eingesetzt hat.  „Das sind auffallende Fakten im Jahr 2024: typisches Fehlverhalten bei Schlechtwetter- und Gewittervorhersagen. Die Leute gehen trotzdem weiter, drehen nicht um“, bemängelt Laireiter. Die „Vollkaskomentalität“ einiger Geretteter führt auch zu Unverständnis bei den Rettern. Zudem seien etwa fünf bis sechs Prozent der Einsatzkosten „uneinbringlich“: Bei Gesamtkosten von 545.316 Euro sind 115.742 Euro noch offen. „Die Dankbarkeit endet, wenn die Rechnung kommt“, fällt den Bergrettern auf. Uneinbringlich sind die Einsatzkosten auch, wenn Vermisste trotz aufwändiger Suchaktionen nicht gefunden werden.

Neuer Landesleiter: Thomas Hauer. (Bild: Bergrettung Salzburg)
Neuer Landesleiter: Thomas Hauer.

Abschließend präsentierte die Bergrettung auch ihren neuen Landesleiter, der bei der Landesversammlung am Samstag in Wagrain gewählt wurde. Nach neun Jahren an der Spitze zieht sich der 73-jährige Laireiter zurück und übergibt an den bisherigen Stellvertreter Thomas Hauer aus Unken: Der Schuldirektor ist seit August 1992 Bergretter und war auch Leiter der Ortsstelle in Unken. Auch die Leitung der Geschäftsführung wird neu besetzt: Mit August geht Peter Gruber in den Ruhestand, der Flachgauer Manfred Grabner übernimmt. Zudem wurden langjährige Mitglieder und Funktionäre geehrt.

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