Selbst am Palmsonntag lässt der Kreml die Menschen in der Ukraine nicht verschont. Als Gläubige gerade friedlich zur Kirche pilgerten, traf eine feindliche Rakete die Stadt Sumy. Mindestens 30 Menschen starben.
Es ist schier unfassbar, was sich aktuell in dem umkämpften Land abspielt – an dem wichtigen Feiertag, der an den Einzug Jesu Christi in Jerusalem erinnert. „Menschen wurden mitten auf der Straße, in Autos, in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Häusern verletzt“, zeigt sich der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko zutiefst betroffen. Er warf Russland einen gezielten Angriff auf Zivilisten vor.
Dies sieht auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj so. Es sei eine Attacke auf eine gewöhnliche Straße, auf das gewöhnliche Leben gewesen, erklärte er aufgebracht. Nur ein „Drecksack“ könne so handeln. Auf Bildern sind leblose Körper auf den Straßen, brennende Autos und schwere Verwüstungen zu sehen. Die ballistischen Raketen hätten Sprengsätze mit Streumunition getragen. So habe Russland eine möglichst hohe Zahl an Zivilisten treffen wollen, zeigte sich Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak sicher.
Mindestens 32 Tote und 84 Verletzte
Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf mindestens 32 gestiegen. Unter ihnen seien auch zwei Kinder, gab Selenskyj am frühen Nachmittag bei Telegram bekannt. Unter den 84 Verletzten seien acht Kinder. „Jeder bekommt die nötige Hilfe“, versicherte er. Die Behörden der Stadt teilten mit, dass ein Krisenstab eingerichtet worden sei. Viele Gebäude wiesen Schäden auf.
Verbündete sollen entschlossen reagieren
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha und Selenskyj forderten in Mitteilungen auf der Plattform X eine entschlossene Reaktion der internationalen Verbündeten. Sybiha empörte sich darüber, dass Russland einem US-Vorschlag vom 11. März zu einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmt. „Stattdessen weitet Russland seinen Terror aus“, so der Außenminister, der von einem „Kriegsverbrechen“, vom „absoluten Bösen“ an einem wichtigen christlichen Feiertag sprach. Er forderte die westlichen Partner auf, die Ukraine mit zusätzlichen Flugabwehrkapazitäten auszustatten und den Druck auf Moskau zu erhöhen. „Stärke ist die einzige Sprache, die sie verstehen, und der einzige Weg, dem schrecklichen Terror ein Ende zu setzen“, mahnt Sybiha.
Macron überzeugt: Nur Russland will weiter Krieg führen
Auf die Kampfansage aufgesprungen ist mittlerweile bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron: Unter Missachtung von Menschenleben, des Völkerrechts und der diplomatischen Angebote von US-Präsident Donald Trump setze Russland den Krieg fort, zeigte sich dieser entsetzt.
„Es bedarf starker Maßnahmen, um Russland zu einem Waffenstillstand zu zwingen. Frankreich arbeitet mit seinen Partnern unermüdlich daran.“ Es habe zahlreiche zivile Opfer gegeben, darunter auch erneut Kinder, so Macron. „Jeder weiß, dass Russland allein diesen Krieg gewollt hat. Heute ist klar, dass es allein Russland ist, das sich für die Fortsetzung des Krieges entscheidet.“
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