Krisen-Vorsorge

Ein leeres Kellerregal und das schlechte Gewissen

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz)

Hand aufs Herz: Haben Sie abgefülltes Wasser für zumindest 10 Tage zu Hause? Ausreichend haltbare Lebensmittel, um längere Zeit über die Runden zu kommen? Alle Dokumente griffbereit? Ein Batterieradio und einen Campingkocher? Ich ehrlich gesagt nicht. Dabei raten Experten seit Jahren dazu, sich für einen Krisenfall zu rüsten. Jetzt erst recht. 

In meinem privaten Umfeld gibt es eine Person, die gerne Artikel des täglichen Bedarfs in großen Mengen hortet, darunter auch Toilettenpapier. Das sorgte manchmal für Schmunzeln. Dann kam das Jahr 2020. Als der erste Lockdown verhängt wurde und die Drogeriemärkte nach Hamsterkäufen fast leergefegt waren, schmunzelte niemand mehr. Alle waren froh, dass sie Notfall auf das gelagerte Klopapier zurückgreifen hätten können.

Damals habe auch ich mich an der Nase genommen und im Kellerabteil ausreichend Vorräte angelegt: Hygieneartikel, Nudeln, Mineralwasser, Konservendosen usw. Brav nach Vorgabe des Zivilschutzverbands. 

Die Zeit verging, die Mindestablaufdaten wurden langsam überschritten, die Lebensmittelvorräte aufgebraucht – aber kaum wieder aufgestockt. Eher trist schaut es jetzt im Kellerregal aus. Hin und wieder schaut das schlechte Gewissen vorbei, aber Sie wissen ja: Wird schon nix passieren.

Nun, die Weltlage wird immer unsicherer. Von Krieg in Europa will zwar kaum jemand sprechen, das Schreckensgespenst geistert aber herum. „Nur wenige sind auf Krisen wirklich vorbereitet“, mahnt der steirische Zivilschutzverband-Geschäftsführer Heribert Uhl heute in der „Krone“. „Jetzt, wo alles funktioniert, sollte jeder darüber nachdenken, was passiert, wenn sich das einmal ändert.“

Da hat er einen Punkt. Wir sollten uns seine Worte und Tipps zu Herzen nehmen. Auch ich. Diese Woche werde ich die Vorräte wieder aufstocken. Bestimmt. Wahrscheinlich. Mal sehen.

Ich wünsche Ihnen einen krisenfesten Montag!