Wer am Wochenende mit offenen Augen und Ohren unterwegs war, konnte ein ziemlich glückliches Österreich erleben. Pralles Leben auf Fußballplätzen, heitere Andacht bei den Palmprozessionen, Edelauftrieb bei den Salzburger Osterfestspielen, bunte Massen auf den Radwegen, Gaudi in bummvollen Wirtsstuben.
Bilder einer erstaunlich heilen Heimat, die im Widerspruch zu den täglichen Nachrichten stehen.
Bei den Botschaften, die oft mehr aus dubiosen als aus verlässlichen Quellen unablässig aus den Handys blubbern, könnte man fast glauben, der dritte Weltkrieg stünde unmittelbar vor dem Ausbruch. Bloß wir Schlafwandler in Österreich würden davon wieder einmal nichts mehr mitbekommen, weil die Republik schon im dunkelsten und tiefsten Budgetloch aller Zeiten verschwunden ist.
Solche düsteren Bilder entstehen meist abends in den Wirtshäusern, wenn nach Krügel und Spritzer der Blick unerbittlich wird. Da sind dann alle Politiker korrupte Teufel, Manager gierige Trottel und Journalisten Handlanger irgendeines verborgenen Systems.
Wie passen dann die relativ zufriedene Stimmung und die Schimpferei auf alles und jedes zusammen?
Nun: Nach der neuen UNO-Rangliste der glücklichsten Länder (Österreich steht auf dem 17. Platz von 101 Staaten) kommt es neben Beruf und Gesundheit vor allem darauf an, dass man nicht einsam ist. Und so muss das Geheimnis der Österreicher wohl sein, dass uns erst Granteln in Gruppen glücklich macht.
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