Guten Morgen

Urlaubsfrust | Gruppengrant

Neo(s)-Ministerin Beate Meinl-Reisinger taucht rund um Ostern zumindest kurz in Altaussee ab.

(Bild: BMEIA)

Urlaubsfrust. Pamela Rendi-Wagners Karriere wäre schon 2019 beinahe in französischem Champagner ertrunken, als sie im Urlaub an der Côte d‘Azur „erwischt“ wurde. Und im Vorjahr stolperte Karl Nehammer fast über seinen Kreta-Urlaub, den er antrat, statt sich nach der Nationalratswahl unmittelbar in die Regierungsverhandlungen zu stürzen. Der einfache Schluss: Hohe Politik + Urlaub = Adieu, Posten. Das ganze zur Potenz wenn, so wie aktuell, die Republik im Krisenmodus fährt. Kein Wunder also, dass quer durch die Regierungsbank mit Euphorie betont wird, man nutze die Osterwoche nicht zum Urlaub, sondern arbeite fleißig weiter. Der Kanzler, so erfragte Ida Metzger, fährt ein bisschen Vespa, der Vize besucht seine Familie und die Außenministerin läuft im steirischen Inland. So weit, so öffentlichkeitswirksam. Aber: Hinter dieser Regierung liegt über ein Jahr harter Wahlkampf und noch härtere Verhandlungen. Vor ihr liegt eine Budget- und möglicherweise Weltwirtschaftskrise. Dafür Kraft zu schöpfen, muss erlaubt und möglich sein. Ob auf dem Sitz der Vespa, laufend um den See, im Sonnenuntergang an der Ägäis oder beim Champagner in St. Tropez bleibt jedem selbst überlassen. 

Gruppengrant. „Wer am Wochenende mit offenen Augen und Ohren unterwegs war, konnte ein ziemlich glückliches Österreich erleben. Pralles Leben auf Fußballplätzen, heitere Andacht bei den Palmprozessionen, Edelauftrieb bei den Salzburger Osterfestspielen, bunte Massen auf den Radwegen, Gaudi in bummvollen Wirtsstuben“, fasst Innenpolitik-Experte Claus Pándi seine Beobachtungen zusammen. Und fragt sich, wie diese Heiterkeit mit der doch so österreichischen Schimpferei auf alles und jeden zusammenpasst. Zudem wir doch laut UNO in Sachen Glücklichsein weit oben auf der Länderliste stehen. „Und so muss das Geheimnis der Österreicher wohl sein, dass uns erst Granteln in Gruppen glücklich macht“, schlussfolgert Pándi – und liefert wohl dem einen oder anderen Leser damit gleich den nächsten Grund zum Glücklichgranteln. Gern geschehen!

Starten Sie gut in die Woche!