Tiefrote Zahlen

Ärzte: ÖGK braucht „professionellen Sanierer“

Innenpolitik
14.04.2025 11:55

Die Ärztekammer will keinen Solidarbeitrag leisten, wie ihn ÖGK-Obmann Peter McDonald zuletzt gefordert hatte. Stattdessen präsentierte sie jetzt einige Spar-Vorschläge für die Gesundheitskasse, die Bundesregierung solle ihr einen „professionellen Sanierer“ schicken.

Der stellvertretende Obmann der Kurie niedergelassener Ärztinnen und Ärzte, Dietmar Bayer, schlug einen Management-Wechsel vor. Wenn in der Privatwirtschaft ein Minus von einer Milliarde Euro passiert wäre, hätte das wohl Spuren am Management hinterlassen, sagte auch Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart.

Die Ärztekammer empfahl der Gesundheitskasse am Montag zudem den Verkauf von Immobilien und eine Fusionierung der IT-Unternehmen SVC, ELGA und IT-SV. Mit den drei Firmen würden derzeit unterschiedliche Standards betrieben.

Ambulatorien schließen
Bayer nahm auch die Ambulatorien der ÖGK ins Visier. Sollte sich zeigen, dass diese nicht kostendeckend geführt werden könnten, sollten sie geschlossen werden. Neue Ambulatorien dürfe es erst dann wieder geben, wenn die Schieflage beseitigt sei. Reha-Einrichtungen könnten der Pensionsversicherungsanstalt übergeben werden.

Seit 15 Jahren werde bereits ein massiver Sparkurs im Gesundheitssystem gefahren, der vor allem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte treffe. Ihnen schiebe man jetzt auch noch den „schwarzen Peter“ zu, obwohl die ärztlichen Leistungen mit 15 Prozent nur einen Bruchteil des Budgets der Gesundheitskasse ausmachten. Es drohe ein Abgang in andere Länder, in denen österreichische Medizinerinnen und Mediziner geschätzt seien, sagte Steinhart.

Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart (Bild: Gerhard Bartel)
Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart

ÖGK: „Dialog statt Verunsicherung“
Die ÖGK wies die Kritik am Montag in einer Aussendung zurück. Der Verwaltungsaufwand betrage nur zwei Prozent der Ausgaben, die wiederholte Aussage der 15 Prozent der Ärztekammer für ärztliche Leistungen enthalte unter anderem keine Medikamente, Transporte und Hilfsmittel. Werde die gesamte medizinische Hilfe berücksichtigt, liege der Gesamtaufwand bei mehr als einem Drittel.

„Wir laden die Ärztekammer erneut ein, wieder zu einer verantwortungsvollen Standespolitik zurückzukehren. Die Bevölkerung hat in diesen herausfordernden Zeiten kein Verständnis für permanente, ungerechtfertigte Anschüttungen“, sagte ÖGK-Präsident McDonald.

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