Junge Straftäter

Raub, Vergewaltigung: Alarmierende Zahlen in Wien

Auch bei Morden, Angriffen auf Polizisten und Autoeinbrüchen gab es 2024 ein Plus – wird Jugendwohlfahrtsrecht verschärft?

(Bild: Markus Tschepp)

Am Montag wurde die jährliche Kriminalstatistik vom Innenministerium vorgestellt. Besonders auffällig ist der starke Anstieg bei Straftaten durch zehn- bis 14-Jährige – krone.at berichtete. Besonders alarmierend ist der Blick in die Bundeshautstadt.

Denn Wien führt dabei sowohl die Statistik an begangenen Verbrechen als auch an jungen Straftätern haushoch an. 194.981-mal wurde angezeigt, was einem Plus von 4,6 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Mit 98.996 gab es hier so viele Verdächtige wie seit zumindest zwei Jahrzehnten nicht. Der Anteil ausländischer Verdächtiger liegt in Wien zudem mit 57,1 Prozent bei Weitem höher als im Rest des Landes. Die Behörden verzeichnen hohe Zuwächse bei Eigentumsdelikten.

Serie an Autoeinbrüchen
Kurios: Die Zahl der Einbrüche in Häuser und Wohnungen ging bundesweit ebenso zurück wie jene an Autoeinbrüchen oder Taschendiebstählen. Verantwortlich für den Anstieg in Wien sind hingegen Serien an Autoeinbrüchen, meist begangen durch Jugendbanden. Waren 2023 noch 2182 Fahrzeuge betroffen, waren es 2024 schon 4909.

14.804 der Verdächtigen waren unter 18 Jahre alt (2023: 11.118), 5066 von ihnen unter 14 und damit strafunmündig. Auch hier ist eine kleine Gruppe für 30 Prozent der Geschäfts- und Pkw-Einbrüche in ganz Wien verantwortlich.

Fälle von Vergewaltigungen steigen
Erschütternd: Die Zahl der Gewaltdelikte stieg um 5,2 Prozent, jene bei Vergewaltigungen um 10,9 Prozent! Gewalt gegen Polizisten (plus 6,1 Prozent) und Raubdelikte (plus 18,1 Prozent) werden immer mehr. Mit 26 Morden gab es sieben mehr als noch 2023.

Inzwischen werden die Weichen in Richtung Verschärfung des Jugendwohlfahrtsrechts gestellt – vorausgesetzt, die rot-pinke Koalition wird nach der Wahl fortgesetzt. Einem NEOS-Vorstoß für Zwangsaufenthalte für gewalttätige Minderjährige in Heimen steht Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) nicht ablehnend gegenüber. Das sei nur die Rückkehr zur Gesetzeslage von früher.