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Ermüdung bei Wählern | Hochschaubahnfahrt

(Bild: Evelyn Hronek)

Ermüdung bei Wählern. Von Politiker-Typen, die sich als Lichtgestalten präsentieren, scheint das Land nach den vielen Turbulenzen der vergangenen Jahre genug zu haben. Slim Fit und messiashafte Verehrung sind out, heute hat man Sehnsucht nach dem Buddha-Typus. Selbst der deutsche „Spiegel“ hebt in seiner aktuellen Ausgabe die Zen-buddhistische Gelassenheit sowie die wohltuende Uneitelkeit von Kanzler Christian Stocker hervor. Dass dieser Politiker-Typus ankommt, ist vor allem das Resultat einer Erschöpfung bei den Wählern, schreibt unsere Politik-Insiderin Ida Metzger Stocker in ihrem Kommentar. Das ähnelt damit frappant einem Politiker, der gerade seine Hofübergabe regelt: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. Als der Sanftmütige in die Landespolitik einstieg, hätte niemand gedacht, dass er das Potenzial zum Landeshauptmann hat.

Hochschaubahnfahrt war zu viel. Doch dann verunglückte 2008 Jörg Haider tödlich, die Hypo-Alpe-Adria-Bank ging fast pleite, das Land Kärnten stand vor leeren Kassen – ähnlich wie Österreich heute. Das von Haider gegründete BZÖ verwandelte sich in die FPK, Landesvize Uwe Scheuch übergab wegen der „Part of the Game“-Affäre das Amt an seinen Bruder Kurt Scheuch. Diese permanente Hochschaubahnfahrt war dem Wahlvolk zu viel. Es sehnte sich nach Besonnenheit statt Krawall-Politik. Dieses Bedürfnis ebnete den Weg für Kaisers Wahlsieg 2013. Mittlerweile sind die Lasten aus der Hypo-Krise überwunden. Kärnten ist längst kein Sorgenkind der Nation mehr. Das zeigt: In Krisen kann der besonnene Politiker-Typus mehr Wirkung entfalten als vermeintliche Heilsbringer. Damit dürfte Frau Metzger recht haben, was meinen Sie?

Kommen Sie gut durch den Dienstag!