Bezirksserie – 1210

Sicherheit dominiert Floridsdorfer Wahlkampf

Wien
16.04.2025 14:00

Die „Krone“ fragte alle Spitzenkandidaten für Floridsdorf, welche Herzensprojekte sie in der nächsten Legislaturperiode umsetzen wollen. Ihre Pläne lesen Sie hier.

Floridsdorfs Bezirkschef scheint aktuell von einer Positivmeldung zur anderen zu eilen. Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz, Umbau desselben, der Schlingermarkt wird umgebaut, ebenso der 1210-Fußballplatz. Alles gut also im Nordosten der Stadt? Die „Krone“ wollte von allen Spitzenkandidaten, die sich der Wahl zur künftigen Bezirksvorstehung stellen, wissen, was sie in den kommenden Jahren unbedingt umsetzen wollen.

Bezirkschef Georg Papai (SPÖ) ist zufrieden – konnte er doch einige Herzensprojekte bereits abhaken. Das Nächste steht mit dem Kindermuseum und dem Zentrum für Kinderliteratur in der Schloßhofer Straße schon in den Startlöchern. Vor allem, dass man auf einen Neubau verzichtete und den Franz-Jonas-Platz damit aufwerten kann, freut den Bezirkschef. Jener werde in den kommenden Jahren „grundlegend umgestaltet“ – eine langjährige Forderung wohl aller Floridsdorfer Parteien.

„Bezirkschef hat Kultur jahrelang vernachlässigt“
Harte Angriffe gegen den Bezirkschef fährt Leonhard Wassiq von der ÖVP: „Der SPÖ-Bezirksvorsteher hat unsere Floridsdorfer Kultur jahrelang vernachlässigt, während unser Bezirk zunehmend verwahrlost.“ Seit über einem Jahrzehnt fordere man ein Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz. Nun, knapp vor der Wahl, werde es umgesetzt. Der Platz habe „riesiges Potenzial“, dennoch brauche es, wie auch woanders im Bezirk, mehr Polizeipräsenz, eine Sauberkeitsoffensive, die Schaffung attraktiver Geschäftsflächen und ein Nein zu Parallelgesellschaften.

Der Franz-Jonas-Platz bekommt ein neues Konzept. (Bild: Tomschi Peter)
Der Franz-Jonas-Platz bekommt ein neues Konzept.

Blaue Kernthemen
FPÖ-Kandidat Karl Mareda will mit blauen Kernthemen punkten. „Ausländischen Jugendbanden“ wolle er das Handwerk legen, den Politischen Islam bekämpfen und eine Polizeiinspektion sowie Videoüberwachung am Franz-Jonas-Platz sowie mehr Polizei, vor allem in der Nordrand- und Großfeldsiedlung. Die Parkplatzvernichtung will er beenden, aber auch eine Gehsteigoffensive für Stammersdorf, Strebersdorf und Leopoldau starten. Neben mehr Ärzten und Bankomaten fordert Mareda die U6-Verlängerung bis Stammersdorf und eine Baumpflanzung für jedes Neugeborene.

Dem Grünen Heinz Berger liegt der sichere Schulweg für alle am Herzen. Statt dem täglichen Verkehrschaos möchte er, dass die kleinen Floridsdorferinnen und Floridsdorfer von autofreien Schulplätzen, Schulstraßen mit temporärem Fahrverbot, dem Pedibus (zu Fuß mit Begleitperson) oder dem Bicibus (mit Begleitperson mit dem Fahrrad) profitieren.

Straßen „neu denken“
Recht konkret werden die Neos. Spitzenkandidatin Judith Lederer möchte einen Lift für die Station Leopoldau (Ausgang Thayagasse). Die derzeitige Rampe sei mit Kinderwägen und Rollstühlen „unmöglich“. Die Donaufelderstraße möchte man „neu denken“, schließlich sei die Querverbindung zur Donaustadt „ohnehin überlastet“ und wird durch das Stadtentwicklungsgebiet Donaufeld „noch mehr unter Druck und Auslastung stehen“, so Lederer.

Der Bezirk in Zahlen
Es ist kein Geheimnis: Floridsdorf wird größer – von 2014 bis 2024 wuchs die Bevölkerungs um 25 Prozent – nur in der Donaustadt und in Liesing war der Zuwachs höher. Neben 121.227 Österreichern lebten 2024 auch mehr als 65.000 (32%) Ausländer im 21. Bezirk, der zu den stark wachsenden Bezirken der Stadt gehört.

Mit etwa 70 Prozent verfügt Floridsdorf über recht viele Wahlberechtigte, die am 27. April an die Urnen schreiten dürfen. Viele der Wahlberechtigten sind „Hackler“, nur 19,25 Prozent haben einen Uni-Abschluss in der Tasche. Dass Floridsdorf trotz reger Bautätigkeit sehr grün ist, liegt auf der Hand. 44% der Gesamtfläche sind Grünland und Gewässer – ein beträchtlicher Teil davon entfällt freilich auf die Donauzweige. Auf fünf Prozent der Fläche wird Wein angebaut, 108 Parks (Tendenz steigend) zieren den 21. Bezirk. In dem auch rund acht Prozent aller Wiener Hunde leben, die sich jedoch recht wenige Hundezonen im Stadtvergleich teilen müssen. 34 Prozent der Floridsdorferinnen und Floridsdorfer leben in einem der zahlreichen Gemeindebauten des Bezirks.

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