Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder belastet das aktuelle Weltgeschehen, ist SOS-Kinderdorf besorgt. Die Hilfsorganisation warnt vor psychischen Auswirkungen der weltpolitischen Turbulenzen – auch bei österreichischen Kindern.
„Das ganze Weltgeschehen ist für uns alle neu und hat massive Auswirkungen auf die Kinder auch in Österreich. Es ist wichtig, dass wir Erwachsene uns erstmal selber regulieren und beruhigen, nur so können wir unseren Kindern den notwendigen Halt geben“, betont SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Rudisch.
Kinder nicht alleine lassen
„Unsere Aufgabe ist es, Zuversicht zu geben und darauf hinzuweisen, dass es auf vielen Ebenen Friedensbewegungen und durchaus auch friedvolle Politiker*innen gibt, die verantwortungsvoll handeln und versuchen, diplomatische Lösungen zu finden“, unterstreicht Rudisch. Wichtig sei, mit Kindern zu sprechen und sie nicht alleine mit den intensiven und oft überfordernden Nachrichten zu lassen, fordert der Psychotherapeut.
Manche haben ganz aufgehört zu sprechen aufgrund der traumatischen Erfahrungen.
Galyna Posvaliuk, Nothilfekoordinatorin von SOS-Kinderdorf in der Ukraine
Traumatisierte Kinder in der Ukraine
In der Ukraine zeigten viele Kinder bereits Sprachdefizite aufgrund der belastenden Situation. „Manche haben ganz aufgehört zu sprechen aufgrund der traumatischen Erfahrungen, die sie in den letzten Jahren miterleben mussten“, betont die Nothilfekoordinatorin von SOS-Kinderdorf in der Ukraine, Galyna Posvaliuk.
„Große Angst vor lauten Geräuschen“
Viele Kinder hätten wegen der ständigen Angst vor Explosionen auch eine „große Angst vor lauten Geräuschen entwickelt“. Dies müsse psychotherapeutisch bearbeitet werden und werde die Kinder noch lange begleiten und beeinflussen, so Posvaliuk.
Austausch mit anderen Kindern hilft
Kinder bräuchten Stabilität, ein gutes Umfeld und vor allem den Austausch mit Gleichaltrigen. „Wir bemerken vor allem, dass der Austausch mit anderen Kindern, die dasselbe durchgemacht haben, den Kindern sehr guttut und sie sich im Gespräch mit Gleichaltrigen auch leichter öffnen“, so Posvaliuk.
Laut der Organisation müssen derzeit rund 2000 Kinder in der Ukraine aufgrund der Kriegsumstände ganz ohne elterliche Fürsorge auskommen. Spenden seien dringend nötig.
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