Oslo-Trilogie

„Auf mehr kann man als Filmemacher nicht hoffen“

„Liebe“ startet kommenden Donnerstag als erster Teil der Trilogie im Kino.

(Bild: Lukasz Bak Alamode Film)

Filmfans warten schon lange darauf: Am Donnerstag startet der erste von drei Filmen der „Oslo-Trilogie“ von Dag Johan Haugerud bei uns im Kino – dafür gab’s den Goldenen Bären! Wir sprachen mit dem norwegischen Regisseur.

Einen der wichtigsten Filmpreise überhaupt sahnte der Norweger Dag Johan Haugerud mit dem Goldenen Bären der Berlinale kürzlich ab. Den Preis gab es für einen Teil seiner Trilogie „Oslo Stories“, nämlich „Träume“ über das erste Verliebtsein: „Das war total überwältigend, unerwartet und einfach wundervoll. Ich habe auch so viele schöne Reaktionen aus dem Publikum bekommen, viele sagten, der Film habe sie verändert. Auf mehr kann man als Filmemacher nicht hoffen“, so Haugerud im „Krone“-Gespräch.

„Träume“ räumte den Goldenen Bären ab.

(Bild: Lukasz Bakio Alamode Film)

Der Preisträgerfilm startet bei uns am 8. Mai im Kino, flankiert von den beiden „Schwesterfilmen“ „Liebe“ (Start am Donnerstag) und „Sehnsucht“ (22. Mai). Alle drehen sich um die titelgebenden Gefühle, stehen aber für sich alleine: „Ich versuche, immer etwas Neues auszuprobieren und mich selbst zu fordern. Diese Gefühle sind gleichzeitig universell und individuell, weil sie jeder wieder neu erlebt.“

Er habe sich an seinen eigenen Emotionen angehalten: „Natürlich bin ich zum Beispiel viel älter als die Hauptfigur in ,Träume’, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie es ist, das erste Mal verliebt zu sein. Wenn dieses Gefühl dich rund um die Uhr beschäftigt und du an nichts anderes denken kannst, als dir vorzustellen, wie es sein könnte.“ Das hätten auch viele Zuschauer gut nachvollziehen können. Der jungen Hauptdarstellerin Ella Øverbye legt er das Drehbuch dennoch vor und „wir haben einige Phrasen geändert, so dass die Sprache moderner wurde und zur jungen Generation passte.“

„Sehnsucht“ heißt im Original „Sex“.

(Bild: Agnete Brun Alamode Film)

„Sehnsucht“ wurde übrigens für den deutschen Sprachraum abgeschwächt und heißt im Original „Sex“. Darüber kann der Regisseur lachen: „Sex ist ein gefährliches Wort für einen Kinofilmtitel. Das war offenbar ein bisschen zu riskant, obwohl es sonst immer heißt ,Sex sells’, oder nicht?“

Die „traumhafte“ Trilogie punktet aber nicht mit expliziten Szenen, sondern mit Dialogen und Gedanken, die manchmal an Literatur erinnern: „Ich schreibe tatsächlich auch Bücher und bestimmt hätte das genausogut eine Romantrilogie werden können. Aber ich habe mich dafür entschieden, Bilder sprechen zu lassen.“ Sein Ziel: „Ich will Filme drehen, die die Leute dazu bringen, sich Gedanken darüber zu machen, ob ihr Leben nicht auch ganz anders sein könnte.“