Schließt bis Sommer

Flüchtlingsheim für Kinder muss bald zusperren

Salzburg
15.04.2025 17:30

Laut dem SOS-Kinderdorf brachten Verhandlungen mit dem Land kein akzeptables Ergebnis – seit 24 Jahren wurden mehr als 1000 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in Salzburg betreut. Es fehle der politische Wille, das Heim fortzuführen. 

Das SOS-Kinderdorf schließt bis zum Sommer die Flüchtlingseinrichtung Clearing-House in Salzburg. „Mit dem Land Salzburg konnte keine Vereinbarung getroffen werden, die den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entsprechende Betreuung sicherstellt“, informierte das SOS-Kinderdorf am Dienstag.

Das Clearing-House sei 24 Jahre lang ein Ort des Ankommens für mehr als 1000 Kinder und Jugendliche gewesen, die ohne ihre Eltern nach Österreich geflüchtet sind.

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Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es am politischen Willen fehlt, junge Geflüchtete in Salzburg kinderrechtlich angemessen zu betreuen

Christian Rudisch, Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf

„Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es aktuell am entsprechenden politischen Willen fehlt, junge Geflüchtete in Salzburg kinderrechtlich angemessen zu betreuen“, erklärte der Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf, Christian Rudisch. Eine kindgerechte, den Kinderrechten und speziellen Bedürfnissen von jungen Geflüchteten entsprechende Betreuung könne langfristig nur mit dem notwendigen politischen und finanziellen Rahmen gelingen. Und der Wille dazu sei aktuell nicht zu erkennen, sagte Rudisch.

Verhandlungen mit dem Land Salzburg gescheitert
Dem Entschluss würden lange Verhandlungen mit dem Land vorausgehen. Ziel des SOS-Kinderdorfs sei es gewesen, das Betreuungskonzept von Clearing-House an die Bedürfnisse der jungen Geflüchteten, aber auch ihrer Betreuer im arbeitsrechtlichen Kontext anzupassen. Dazu hätte es vor allem kleinere Gruppengrößen und eine Gleichstellung mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gebraucht, hieß es.

„Die Verhandlungen führten jedoch zu keinem akzeptablen Ergebnis. Mit Enttäuschung muss SOS-Kinderdorf feststellen, dass es keine Übereinstimmung mit dem Team rund um den zuständigen Landesrat Christian Pewny darüber gibt, was unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an Unterstützung zusteht.“

Das SOS-Kinderdorf sei jederzeit bereit, jungen Menschen auf der Flucht ein Zuhause oder einen sicheren Ort in einem anderen Setting zu bieten, wenn sich die Situation ändere. Für die aktuell im Clearing-House Salzburg betreuten Jugendlichen werden nun individuelle Lösungen zur Weiterbetreuung erarbeitet. Auch für die betroffenen Mitarbeiter werden Optionen geprüft. Wo möglich, sollen sie in anderen Angeboten von SOS-Kinderdorf in Salzburg tätig werden, wurde erklärt. 

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Salzburg-Krone
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