Diskriminierung als Geisel unserer Gesellschaft! Was Frankreichs Ex-Weltmeister Lilian Thuram gerade in einem „Spiegel“-Interview kritisierte, erlebt in ähnlicher Form mancher kleine Fußball-Klub. In Oberösterreich wurden zuletzt zwei Spiele offenbar auch wegen rassistischer Vorfälle abgebrochen.
Man muss nicht Sportprofessor sein und es muss keine Turnstunde sein, um Fußball in den Lehrplan einzubauen:
Frag‘ nach bei Stefan Gregor Achleitner!
Der am Stiftsgymnasium Wilhering neben Geschichte auch Politische Bildung unterrichtet und dabei mit seinen Schülern mitunter über Alltagsrassismus spricht. Den der Pädagoge als Besucher vom Derby Lazio Rom – AS Roma erlebt hat und den er in Liga 8 immer wieder hört, sieht, spürt. Als Obmann des SV Aschach/Donau.
Von dessen Spielern über 50 Prozent Migrationshintergrund haben und dessen Spiel in Enzenkirchen vor zehn Tagen nach einem angeblichen Rassismusvorfall sowie Tumulten ebenso abgebrochen worden war wie zuletzt ASKÖ Ebensee – Neukirchen. Mit beiden Vorfällen befasst sich morgen übrigens der OÖFV.
An den Vorfall kann sich natürlich keiner erinnern.
Stefan Achleitner über Rassismus beim Spiel Enzenkirchen - Aschach
Wohl keine einfache Aufgabe! „Auch weil sich an den Vorfall natürlich keiner erinnern kann“, sagt Achleitner Richtung Enzenkirchen.
Bedeutet: Dort streitet man – ob zurecht oder unrecht – alles ab. Wie so oft bei Rassismus. Das führt dann laut Achleitner auch zu jener Täter-Opfer-Umkehr, über die Frankreichs Ex-Star Lilian Thuram (53) letzte Woche in einem „Spiegel“-Interview gesprochen hat:
Wie erwähnt: das sagt der selbst oft mit Rassismus konfrontiere Fußball-Weltmeister von 1998. Und was ist die Ansicht des Aschach-Chefs? Achleitner stimmt Thurams Ansicht von der Opfer-Täter-Umkehr zu, gesteht dazu aber: „Ab und zu überlegt man ja, ob man nicht Besucher vom Sportplatz werfen sollte – aber dann denkt man: besser nicht, das löst vielleicht nur Tumulte aus!“
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