Nächster Akt in der Causa FPÖ Graz: Die „Würstelbuden-Affäre“ widerspricht der Einzeltäter-Theorie von blauem Ex-Funktionär – und hat nun ein weiteres Nachspiel: Seit Kurzem wird auch wegen gefährlicher Drohung ermittelt!
Betrug, Veruntreuung, Fördermissbrauch, Amtsmissbrauch – wegen all dieser Delikte wird in der Grazer FPÖ-Finanzcausa seit 2021 ermittelt. Wie die „Krone“ erfahren hat, kommt nun ein weiteres Delikt hinzu: gefährliche Drohung. Beschuldigt wird der ehemalige FPÖ-Klubdirektor Matthias Eder. Er machte zu Beginn der Affäre mit seiner Selbstanzeige Schlagzeilen: Er habe im Alleingang rund 700.000 Euro veruntreut, sagte er, und hinterlegte diese Summe bei der Staatsanwaltschaft als Schadenswiedergutmachung.
Doch dann kam die Grazer Würstelbuden-Affäre. „Natürlich war ich es nicht alleine! Wie soll ich alleine 700.000 Euro gefladert haben? Wer glaubt das?“, sagte er vor einem Jahr zum bei der FPÖ herausgeworfenen, nunmehrigen KFG-Politiker Alexis Pascuttini – nichts ahnend, dass dieser ein Tonband mitlaufen ließ.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Drohung. Wir freuen uns, dass die Justiz auch in diesem Fall zurecht Schritte gesetzt hat.
Anwalt Matthias Cernusca vertritt A. Pascuttini
Und genau um dieses Tonband geht es nun – genauer gesagt um Aussagen, die Eder in Richtung Pascuttini und dessen Begleiter tätigte: „Irgendwann passiert dir etwas ganz Schlimmes. [...] wenn i di Möglichkeit hab, du bist da Hawi, den i sofort bekämpf. [...] Du bist heute noch harmlos, aber morgen, wenn i dir was antun kann, bist du der Erste, bei dem ich’s tu.“
Bereits im April des Vorjahres erstattete Pascuttini deswegen Anzeige. Die damals zuständige Staatsanwältin, gegen die nun ein Verfahren wegen Amtsmissbrauch läuft, leitete keine Ermittlungen deswegen ein. Sehr wohl aber jener Staatsanwalt, der den Akt seit wenigen Monaten über hat.
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