Ausmaß unterschätzt

Tropenvirus: Vorsicht bei Reisen nach Südamerika!

Ausland
15.04.2025 16:57

Das Oropouche-Virus breitet sich in Südamerika rasanter aus als bisher bekannt. Das ergab eine großangelegte Studie. Besonders gefährdet sind Schwangere. Vor Fernreisen sollte man sich informieren.

Laut einer neuen Studie der Charité-Universitätsmedizin Berlin wurden seit Ende 2023 mehr als 20.000 Infektionen gemeldet. Zwei junge gesunde Frauen starben, hieß es in einer Mitteilung.

Noch keine Impfung gegen das Virus
In mehreren Fällen soll es bei Schwangeren zu Fehlgeburten oder Fehlbildungen gekommen sein. Eine Impfung oder gezielte Therapie gibt es derzeit nicht.

Ein Team um den deutschen Virologen Jan Felix Drexler untersuchte über 9400 Blutproben aus sechs Ländern. (Bild: MdBabul - stock.adobe.com)
Ein Team um den deutschen Virologen Jan Felix Drexler untersuchte über 9400 Blutproben aus sechs Ländern.

Virus wird durch winzige Stechmücken übertragen
Das Virus werde durch winzige Stechmücken, sogenannte Gnitzen, übertragen. Die Symptome ähneln dem Dengue- oder Zika-Fieber: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal auch Hautausschlag oder Übelkeit. In seltenen Fällen kam es zu Hirnhautentzündungen.

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Welche Folgen eine Infektion haben kann, auch auf das ungeborene Leben, muss weiter untersucht werden.

Der deutsche Virologe Jan Felix Drexler

Diese Gegenden sind betroffen
Ein Team um den deutschen Virologen Jan Felix Drexler untersuchte über 9400 Blutproben aus sechs Ländern. In etwa sechs Prozent der Proben wurden Antikörper gefunden – ein Hinweis auf durchgemachte Infektionen. Besonders betroffen seien die Amazonasregionen, wo in manchen Gegenden jeder Zehnte das Virus gehabt habe. Zudem seien Teile Zentralamerikas und der Karibik sowie der Süden und die Küstenregionen Brasiliens betroffen. In höheren Lagen sei das Risiko geringer.

Drexler zufolge sei das Virus massiv unterdiagnostiziert. Man wisse noch wenig über mögliche Langzeitfolgen, auch für ungeborenes Leben. Ob es Ähnlichkeiten mit dem Zika-Virus gebe, sei ebenfalls noch unklar.

So sollen sich Reisende schützen
Drexler empfiehlt Reisenden, sich durch lange Kleidung, Insektenschutzmittel mit DEET oder Icaridin und feinmaschige Netze zu schützen. Für Schwangere sei eine reisemedizinische Beratung ratsam, solange die Auswirkungen auf Ungeborene nicht abschließend geklärt seien.

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