150 Jahre alter Staub

„Frischekur“ für prächtige Mosaike und Glasfenster

Oberösterreich
16.04.2025 16:00

Die Sanierung des Linzer Mariendoms verlagert sich in Kapellen; acht Meter hohe Gemäldemosaike werden vom Schmutz befreit. Eine Mischung aus Staub, Ruß und Korrosionsprodukten haben sich im Laufe von 150 Jahren auf die kunstvollen Wandgestaltungen gelegt.

„Verschmutzte, saure Luft macht nicht an der Kirchentür halt, sondern gelangt mit dem Luftaustausch nach innen. Die Schmutzschichten bestehen aus einer Mischung aus Staub, Ruß und Korrosionsprodukten, die seit fast 150 Jahren nicht entfernt wurden“, sagt Restauratorin Susanne Beseler. Sie ist Expertin für Stein- und Architekturoberflächen und arbeitete in den letzten Wochen in der Kapelle „Königin der Bekenner“, die sich im Kapellenkranz des Linzer Mariendoms befindet. Das ist der älteste Teil des Doms. Optisches Herzstück ist hier ein acht Meter hohes Mosaik. Doch durch die Verschmutzung der kunstvollen Wandgestaltung konnte man einerseits die Darstellungen gar nicht mehr klar erkennen, andererseits wurde auch die Farbenpracht durch die teils millimeterdicken Staubauflagen enorm gedämpft. Dagegen ging man nun vor.

Bis Ostern soll das Gerüst abgebaut sein. (Bild: Diözese Linz/Johannes Kienberger)
Bis Ostern soll das Gerüst abgebaut sein.

„Restauratorisches Fingerspitzengefühl“
„Die behutsame Entfernung der kompakten Schmutzauflagen erforderte restauratorisches Fingerspitzengefühl“, gesteht Beseler. Es wurden auch Fehlstellen ergänzt und leichte Retuschen durchgeführt. Ein fehlender Teil im oberen Bereich des Altares in der Kapelle wurde originalgetreu nachgebildet. Beseler und Dombaumeister Michael Hager leiteten die Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Auch das Team der Dombauhütte wirkte mit.

Das Fenster „Steyr, Garsten, Gleink, Frauenstein, Maria Neustift“ wird restauriert. (Bild: Daniel Podosek)
Das Fenster „Steyr, Garsten, Gleink, Frauenstein, Maria Neustift“ wird restauriert.

2026 ist die nächste Kapelle „fällig“
Die Restaurierung ist nun weitgehend abgeschlossen. Bis Ostern wird der Kapellenkranz gerüstfrei sein. Die Restaurierung der nächsten Kapelle, die ebenfalls über ein Gemäldemosaik verfügt, kommt im ersten Halbjahr 2026 an die Reihe. Und: Derzeit wird das Kirchenfenster „Steyr“ ausgebaut und kommt zur Restaurierung in die Glaswerkstätte Schlierbach.

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