Urteil aus London

Geldwäsche: Hiobsbotschaft für Ex-Meinl-Bank-Chef

Österreich
15.04.2025 18:33

Spektakuläre Justizwende im Fall von Peter Weinzierl: Der 59-jährige Ex-Meinl-Bank-Vorstandschef soll im Zusammenhang mit Geldwäsche nun doch in die USA ausgeliefert werden. Das gab der Londoner High Court am Dienstag bekannt. 

Seit 2021 sitzt Weinzierl in London fest, ist aber unter Kaution auf freiem Fuß. Die US-Justiz beschuldigt ihn der Bestechung und Geldwäscherei im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nun drohen bis zu 70 Jahre Haft
Bis zur Entscheidung am Dienstag durfte Weinzierl das Land nicht verlassen. In den USA erwarten den ehemaligen Vorstandschef der einstigen Meinl Bank, nun Anglo Austrian AAB Bank, möglicherweise bis zu 70 Jahre Haft.

Weinzierl weist Vorwürfe zurück
Der 59-jährige Banker weist sämtliche Vorwürfe zurück und war seiner Meinung nach im Mai 2021 unter falschen Vorgaben nach London „gelockt“ worden, um dort festgehalten zu werden.

Weinzierl und einem zweiten Prokuristen wird vorgeworfen, von 2006 bis 2016 mit Odebrecht und anderen Schwarzgeld gewaschen zu haben, um über sogenannte Reptilienfonds Beamte mit Hunderten Millionen Dollar zu bestechen.

Betrügerische Transaktionen?
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Brooklyn (New York) sollen die Beschuldigten und ihre Komplizen mithilfe von betrügerischen Transaktionen und Scheinverträgen mehr als 170 Millionen US-Dollar (138,6 Millionen Euro) von New Yorker Bankkonten über ihre Bank auf Offshore-Konten überwiesen haben, die insgeheim von Odebrecht kontrolliert wurden.

Das Geld soll an Regierungsbeamte in Brasilien, Mexiko und Panama geflossen und von Odebrecht gewinnmindernd verbucht worden sein, wodurch der brasilianische Staat um Steuern von mehr als 100 Millionen US-Dollar (81,6 Millionen Euro) betrogen worden sei.

Im Dezember 2016 hatten Odebrecht und seine Muttergesellschaft Braskem SA, Brasiliens größtes Petrochemieunternehmen, die Bestechungen zugegeben und sich zur Zahlung von 3,5 Milliarden US-Dollar (2,86 Milliarden Euro) an US-amerikanische und brasilianische Aufsichtsbehörden bereiterklärt. Odebrecht wurde im Dezember 2020 in Novonor SA umbenannt.

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