Neue Business Class

Audi A6: Limousine stark gegen den Lieblingsgegner

Motor
15.04.2025 21:43

Einige Wochen nach dem A6 Avant hat Audi nun auch die Limousine des Mittelklasse-Modells präsentiert, das in der Business Class vor allem 5er-BMW und Mercedes E-Klasse als Konkurrenten hat. Der Lieblingsgegner ist aber der Fahrtwind.

Auch Audi dreht weiter an der Aerodynamik-Schraube. Schon der neue A6 Avant beeindruckt mit einem cW-Wert von 0,25. Nun schieben die Ingolstädter die Limousine ins Rampenlicht: Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 dringt sie als konventionell angetriebenes Fünf-Meter-Flaggschiff in einen bislang nur von rein elektrisch angetriebenen Modellen erzielten Bereich der Windschlüpfrigkeit vor. Trotzdem bleibt der A6, was er immer war: ein automobiler Botschafter des gehobenen Anspruchs.

Dass Audi an der Limousine festhält, könnte zumindest in Deutschland und Österreich manchen überraschen. Hierzulande dominiert seit Jahrzehnten der Avant. Global spielt der jedoch die Nebenrolle: In Märkten wie China, den USA oder Indien ist die Limousine gefragt – teils sogar mit verlängertem Radstand. Weltweit erreicht sie einen Verkaufsanteil von 55 Prozent.

(Bild: Audi)

Die neue A6-Limousine setzt optisch auf ein dezentes, aber wirkungsvolles Statement. Mit 4,99 Meter Länge bleibt sie formell knapp unterhalb der prestigeträchtigen Fünf-Meter-Marke, wirkt jedoch durch ihre gestreckte, flache Silhouette wie ein eleganter Vorgriff auf die Oberklasse. Sanfte Flächen dominieren das Karosseriedesign, auf eine größere Zahl von Sicken und Charakterlinien haben die Designer bewusst verzichtet. Das dürfte nicht nur Ästheten, sondern auch Versicherer freuen. Besonderer Aufwand zeigt sich hingegen am Heck: Eine ins Blech des Heckdeckels eingearbeitete Spoilerlippe verbessert die Aerodynamik und unterstreicht den eigenständigen Auftritt der neuen Generation.

Mit optionaler OLED-Lichttechnik setzt Audi ein weiteres Ausrufezeichen. Zwei Module mit je 198 OLED-Elementen ermöglichen digitale Lichtsignaturen - und eine lebendig inszenierte Kommunikation über Warnsymbole oder dynamische Effekte. Auch die Front bietet mit ihren optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer markante Lichtgrafiken und eine zusätzliche Prise Exklusivität.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Digital mit allen Möglichkeiten
Innen erwartet die Passagiere ein durchdigitalisiertes Ambiente. Die sogenannte „Digital Stage“ bietet große, aber nicht peinlich große Displays. Neben den beiden Screens für den Fahrer ergänzt das Ensemble ein optionaler Touchscreen für den Beifahrer – samt Privacy Mode für cineastisches Entertainment. Intuitive Bedienlogik und klare Menüs stellen den Nutzer trotz technischer Vielfalt vor wenig Rätsel. Ergänzt wird das Angebot durch ein Head-up-Display sowie umfassende Konnektivitätsfunktionen. ChatGPT kann auf Fragen der Insassen antworten. Smartphone-Inhalte und Apps von Drittanbietern lassen sich integrieren.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Üppige Verhältnisse
In Sachen Raumangebot kann sich die Limousine ebenfalls sehen lassen. Die Rückbank bietet üppige Platzverhältnisse, selbst für europäische Maßstäbe und ohne auf die Langversion zurückgreifen zu müssen. Bein- und Kopffreiheit überzeugen, letztere vor allem in Verbindung mit dem optionalen Panoramaglasdach. Der Kofferraum fällt mit 492 Litern zwar nicht riesig aus, bietet aber dank einer im 40:20:40-Format umlegbaren Rückbanklehne ausreichend Flexibilität. Flexibel sollte man aber auch sein, wenn man Gepäckstücke aus den Tiefen des Kofferraums angeln muss.

(Bild: Audi)
(Bild: Audi)

Unter der Fronthaube bleibt es klassisch
Audi verzichtet beim neuen A6 auf rein elektrische Antriebe und bietet zunächst ausschließlich Verbrennungsmotoren mit unterschiedlichen Elektrifizierungsgraden. Den Einstieg markiert ein 2,0-Liter-Benziner mit 204 PS, der auf jegliche E-Unterstützung verzichtet. Alternativ steht ein gleich starker Diesel mit optionalem Allradantrieb zur Wahl. Letzterer profitiert von einem Mildhybridsystem, das mit 18 kW/24 PS boostet, mit 25 kW/34 PS rekuperiert und über kurze Strecken den A6 sogar rein elektrisch antreiben kann. Der Normverbrauch liegt je nach Version bei 4,8 bis 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Beim Topmotor, einem mit Allradantrieb und Mildhybridtechnik verbandelten V6-Benziner mit 367 PS, sind es 6,7 bis 7,7 Liter. Der Sechsender bietet mit 4,7 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und 250 km/h Höchstgeschwindigkeit selbstredend auch die besten Fahrleistungen. Beim Diesel mit Allradsystem sind es immerhin 6,9 Sekunden und 240 km/h.

Wer mit dem A6 längere Strecken rein elektrisch fahren will, muss sich noch etwas gedulden: Zwei Plug-in-Hybride mit über 100 Kilometern Reichweite sind in Planung. Oder man greift schon jetzt zum technisch nicht verwandten Elektrobruder A6 e-tron.

Die Preise starten in Österreich bei 62.463 Euro. Dank breiter Optionsliste – die unter anderem Allradlenkung, Luftfederung, S-line-Paket oder Bang-&-Olufsen-Soundsystem umfasst – dürfte der tatsächliche Kaufpreis jedoch bei den meisten Kunden deutlich darüber liegen.

Der neue Audi A6 ist mehr als die Summe seiner Daten. Er zeigt, wie sich klassische Formen mit moderner Effizienz vereinen lassen – und dass selbst im Fahrtwind noch Raum für Eleganz bleibt.

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