Lazza im „Krone“-Talk

Der Diamant-Rapper zwischen Mozart und Sachertorte

Musik
20.04.2025 09:00

Er ist Italiens Rap-Superstar: Mit seinem Megahit „Cenere“ holte Lazza neunfach Platin, mit dem Album „Sirio“ wurde er als erster Solo-Rapper des Landes mit Diamant ausgezeichnet. Nun folgt der nächste Coup: eine große Europa-Tour mit Konzerten in den wichtigsten Metropolen – darunter auch Wien. Im „Krone“-Talk spricht der Mailänder über Musik, das Vatersein und warum er als Kind dachte, in Wien fast verhaftet zu werden ...

Als wir mit Lazza sprechen, sitzt der italienische Rap-Superstar entspannt im Auto – Panoramadach über ihm, Sonnenbrille auf der Nase, Cappy tief im Gesicht und die Vape in der Hand. Ein Bild wie aus dem Rap-Lehrbuch – und doch wirkt er dabei ganz nahbar, fast wie der coole Freund von nebenan.

Der 30-Jährige, der erst kürzlich Vater geworden ist, hat eine klassische Klavierausbildung am Mailänder Konservatorium absolviert und wurde bereits mit zahlreichen Gold- und Platin-Awards ausgezeichnet. Mit seinem Erfolgsalbum „Sirio“ schrieb er Geschichte: Als erster Solo-Rapper Italiens erhielt er dafür Diamant-Status. Nach diesem Meilenstein legte er 2024 mit „Locura“ nach – und startet nun die nächste große Etappe seiner Karriere: Der Künstler tourt durch Europa – und macht natürlich auch Halt in Wien. Denn mit der Hauptstadt verbindet ihn einiges – nicht zuletzt seine Liebe zu klassischer Musik.

Im Interview mit uns spricht er über seine neue Rolle als Vater, über seine musikalischen Wurzeln – und natürlich über seine große Show im Wiener Club Flex. Am 28. April steht der Rapper dort nämlich live auf der Bühne – und verspricht ein Konzert, das man so schnell nicht vergisst.
Tickets gibt’s unter www.oeticket.com.

„Krone“: Lazza, dein letztes Album „Sirio“ war ein großer Erfolg. Wie hat sich der Entstehungsprozess im Vergleich zu deinem früheren Album unterschieden?
Lazza: „Sirio“ wurde komplett in Italien geschrieben und produziert. Bei „Locura“ war das anders – das Album ist quasi weltweit entstanden, es wurde an vielen verschiedenen Orten geschrieben und produziert.

Lazza ist für viele seiner Fans der italienische Eminem.  (Bild: Bogdan/Chilldays Plakov)
Lazza ist für viele seiner Fans der italienische Eminem. 
Vape, Vibes & Vollgas: Lazza lässt auf der Bühne nichts anbrennen. (Bild: JACOPO ROSSINI)
Vape, Vibes & Vollgas: Lazza lässt auf der Bühne nichts anbrennen.

Gibt es einen Song auf dem neuen Album, der dir besonders viel bedeutet?
Ja, „Certe Cose“ – auf Deutsch heißt das „Gewisse Dinge“. Der Song liegt mir besonders am Herzen, weil viel Arbeit und ein besonderes Konzept dahinterstecken. Ich habe ihn zusammen mit Gianluca Petrella, einem renommierten italienischen Jazz-Posaunisten, Komponisten und Produzenten gemacht.

Am 28. April kommst du nach Wien ins Flex. Was können die Fans von deiner Show erwarten?
Es wird ein richtig gutes Konzert – etwa eineinhalb Stunden lang, mit vielen verschiedenen Momenten: introspektive Parts, aber auch echte Banger. Und es ist eine Live-Show, kein DJ-Set. Ich liebe Wien übrigens – ich habe die Stadt schon als Kind besucht.

Was verbindest du denn mit Wien?
Als Kind war ich im Mozart-Haus. Ich habe das Klavier gesehen, das dort ausgestellt ist – da stand natürlich: „Nicht anfassen“. Aber ich wollte es unbedingt berühren, weil ich Klaviere liebe. Ich hab's tatsächlich gemacht - und natürlich hab ich gedacht, ich werde gleich verhaftet (lacht).

Hat die Stadt für dich heute eine andere Bedeutung als früher?
Da ich klassische Musik studiert habe, wollte ich unbedingt sehen, wo Mozart seine Musik kreiert hat. Und ich liebe Sachertorte – die musste ich natürlich probieren, weil sie wirklich gut ist.

Kurz, schnell & knackig: sieben Fun Facts über Rapper Lazza

  • Studio oder Bühne?
    Bühne
  • Wenn ich kein Musiker geworden wäre, wäre ich…
    …ein Einbrecher (lacht)
  • Das Letzte, was ich gegoogelt habe:
    Mich selbst – um zu schauen, was gerade über mich geschrieben wird.
  • Ein Tag ohne mein Handy oder ein Tag ohne Beats?
    Ohne Beats. Die laufen sowieso ständig – also wäre eine Pause mal ganz okay.
  • Pizza oder Pasta?
    Pasta
  • Das seltsamste Getränk, welches ich je probiert habe:
    Cherry-Cola ist einfach schrecklich
  • Rap ist für mich ... 
    Einfach alles, es ist mein Leben.

 

Du bist im November 2024 Vater geworden. Hat das deine Sicht auf Musik verändert?
Absolut. Die Zeitpläne haben sich komplett verändert. Vater zu sein, kostet Zeit. Zum Glück hilft mir meine Freundin sehr, aber ich verbringe nicht mehr ganze Tage im Studio wie früher. Trotzdem finde ich immer einen Weg, Musik zu machen.

Findest du auf Tour genug Zeit für deine Familie?
Wir versuchen, uns die Zeit gut einzuteilen. Die Großmütter helfen uns viel. Und ich hoffe, dass ich meinen Sohn in Zukunft öfter mitnehmen kann – ich möchte ihm zeigen, was sein Vater beruflich macht.

Würdest du ihn unterstützen, wenn er selbst Rapper werden will?
Klar – warum nicht? Aber ich würde wollen, dass er auch seine eigenen Kämpfe austrägt. Das gehört dazu, um wirklich etwas zu erreichen. Ich werde an seiner Seite sein, aber er muss auch seinen eigenen Weg gehen.

Wer oder was hat dich am meisten inspiriert? Erinnerst du dich an den ersten Song, der dich gepackt hat?
„The Real Slim Shady“ von Eminem war der erste Song, der mich so richtig gepackt hat. In Italien war es dann der Freestyle-Szene zu verdanken – vor allem Emis Killa hat mich beeinflusst. Er war anders als die anderen, hat mich inspiriert, auch richtige Songs zu schreiben. Heute finde ich Storyline super - ich bin mit ihm sogar in Kontakt, obwohl er im Gefängnis ist. Ich rede mit seinen Eltern, um zu sehen, ob alles okay ist. Außerdem mag ich Lil Baby sehr und auch Future, wenn auch ein bisschen weniger.

Was machst du, wenn du eine kreative Pause brauchst?
Dann plane ich einen Trip irgendwohin, nur raus aus Italien.

Wo siehst du dich in fünf Jahren – musikalisch und privat?
Musikalisch wäre mein nächster Traum ein Grammy – nach der Diamantplatte wäre das der nächste große Schritt. Privat träumen meine Freundin und ich von einer Ranch, auf der wir unsere Kinder großziehen können – oder vielleicht ein Haus am Meer.

Welchen Ratschlag würdest du jungen Musiker:innen geben?
Brich die Regeln – oder mach deine eigenen. Mach Musik nicht, um reich zu werden, sondern weil du wirklich etwas zu sagen hast. Wenn du das Gefühl hast, du hast was zu erzählen – dann mach es. Geld ist nicht der Hauptgrund.

Vielen lieben Dank für deine Zeit.
Sehr gerne, danke auch!

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