Urteil nach Klage

Großbritannien: Keine Frauenrechte für Transfrauen

Ausland
16.04.2025 14:57

Wenn es um die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern geht, zählt in Großbritannien das biologische Geschlecht, nicht das soziale. Das hat jetzt das oberste Gericht des Landes entschieden. Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS), die unter anderem von Autorin J.K. Rowling finanziell unterstützt wird.

„Die Definition von Geschlecht im Gleichstellungsgesetz von 2010 stellt klar, dass das Konzept von Geschlecht binär ist, eine Person ist entweder eine Frau oder ein Mann“, hieß es in dem Urteil. Regelungen zum Schutz von Frauen würden daher per Definition Männer ausschließen.

Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS) gegen die Interpretation der schottischen Regierung. Diese hatte gesagt, dass Transfrauen gezählt würden, um Frauenquoten in Vorständen zu erfüllen. Ihre Anerkennung gelte in allen Lebensbereichen.

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Die Definition von Geschlecht im Gleichstellungsgesetz von 2010 stellt klar, dass das Konzept von Geschlecht binär ist, eine Person ist entweder eine Frau oder ein Mann.

Supreme Court Großbritannien

Mutterschutz für Transmänner
Die Richterinnen und Richter des Supreme Court sagten nun, dass diese Regelung Transmänner, die biologisch Kinder gebären könnten, von Mutterschutzregelungen ausschließe. Zudem würden heterosexuelle Männer, die ihr Geschlecht zu weiblich änderten, automatisch lesbisch werden. 

Die Entscheidung bedeutet, dass eine Transgenderperson, die in Dokumenten als weiblich ausgewiesen wird, in Großbritannien nicht als Frau im Sinne des Gleichstellungsgesetzes betrachtet wird. Der Schutz vor Diskriminierung werde damit aber nicht aufgehoben, hieß es. Folgen hat das Urteil zum Beispiel bei der Frage, ob Transfrauen bei Frauenquoten gezählt werden und ob sie Orte wie Damenumkleiden benutzen dürfen.

„Geschlecht schon vor Geburt bestimmt“
„Unser Standpunkt ist, dass das Geschlecht, ob man ein Mann oder eine Frau oder ein Mädchen oder ein Junge ist, von der Empfängnis in utero bestimmt wird, sogar vor der Geburt, durch den eigenen Körper“, sagte ein Anwalt der klagenden FWS vor Gericht. Die Gruppe feierte nach dem Urteil. Rowling, die Zehntausende Pfund gespendet hat, fiel in der Vergangenheit immer wieder mit umstrittenen Aussagen gegenüber Transpersonen auf. Die Klägerinnen und Kläger waren zuvor vor den Gerichten in Schottland mehrfach gescheitert.

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