Milde Urteile

Drogen-Pärchen windet sich gekonnt aus der Affäre

Burgenland
16.04.2025 15:05

Zwölf Jahre dealten zwei Nordburgenländer im großen Stil. Beim Prozess in Eisenstadt ging es vorrangig um den Eigenkonsum. Interessant: Im Darknet soll es tatsächlich ein Kundenservice geben – man beschwert sich bei ausbleibender Lieferung und bekommt als Wiedergutmachung illegale Tabletten zugeschickt.

Wie so oft am Landesgericht Eisenstadt, streitet man sich bei einem Drogenprozess um die Menge, die die Dealer gewinnbringend weiterverkauft haben sollen. Angeklagt ist ein ehemaliges Pärchen, sie ist 27, er zwei Jahre älter. Beide geben an, der Sucht seit 2013 verfallen gewesen zu sein. Unisono sagen sie: „Mittlerweile bin ich clean.“

Sechs mickrige Pflänzlein
Laut eigenen Angaben soll das Duo in den vergangenen zwölf Jahren im Nordburgenland lediglich sechs Cannabis-Pflanzen mit einem Ertrag von 200 Gramm gehegt und gepflegt haben, um damit den Eigenbedarf zu decken. War die Plantage tatsächlich so klein, dass man den Großteil des Zeugs unter die Leute bringen konnte?

Blütenweiße Weste
Während die Frau, die wegen eines Suchtgiftdelikts in Deutschland bei Gericht kein unbeschriebenes Blatt ist, ist die Weste des Erstangeklagten blütenweiß. Er gibt auch an, dass sie mit dem Drogenhandel im großen Stil nichts zu tun gehabt habe – die ehemalige Klosterschülerin kommt schließlich mit einer Diversion davon: 150 Euro Geldstrafe und regelmäßiger Check bei der Gesundheitsbehörde – nicht rechtskräftig.

Der Techniker wiederum fasste vorerst zehn Monate bedingte Haft aus, weil er im Darknet wiederholt Speed, Ecstasy, LSD und Kokain bestellt und kiloweise weiterverkauft hatte, unter anderem auf Festivals ...

Als die gewünschte Postsendung einmal ausgeblieben war, kontaktierte der Mann das Darknet-Kundensevice – gibt’s anscheinend tatsächlich, man schickte 50 Tabletten nach ins Burgenland. In der Tiefkühltruhe wurden psilocybinhaltige Pilze sichergestellt – auch die waren zum Verkauf bestimmt.

Zwei neue Leben
„Ich habe meinen Freundeskreis gewechselt und bin Gott sei Dank aus der Drogenszene raus“, sagt der 29-Jährige, der sich wie die Ex ein besseres Leben wünscht. Sie hat 25 Kilo abgenommen und trainiert für einen Marathon.

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