Am Mittwoch wurde am Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) ein Fall von Körperverletzung verhandelt: Ein Mann wurde handgreiflich, weil eine Frau im Zug die Musik auf ihrem Handy nicht leiser stellen wollte.
Ereignet hat sich der Vorfall am 20. Oktober vergangenen Jahres auf der Zugfahrt von Götzis nach Feldkirch. Der Tat beschuldigt wird ein 33-jähriger Mann aus dem Bezirk Bludenz.
Er soll eine 39-jährige Frau vorsätzlich am Körper verletzt beziehungsweise versucht haben, sie durch mehrere Faustschläge und Tritte schwer zu verletzen. Was der Angeklagte, der geistig minderbemittelt ist und an einer bipolaren Störung leidet, in der Verhandlung am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch vehement bestreitet.
„Ich habe ihr nur einen Tritt gegeben und sie weggestoßen“, sagt er unter Tränen. Mehr sagen will er nicht und verweist auf seine Angaben bei der Polizei. Zu sehr nimmt ihn die Sache mit, weshalb die Verhandlung mehrmals ins Stocken gerät und der Vater des Beschuldigten alle Hände voll zu tun hat, seinen Sohn zu beruhigen. Erst recht, als das Opfer den Vorfall schildert und behauptet, von dem 33-Jährigen getreten und mit Faustschlägen malträtiert worden zu sein.
Ein Schlag, mehrere Schläge?
„Er packte mich am Genick und drückte mich auf den Tisch.“ Mehrere Leute seien daraufhin eingeschritten. Sie selbst sei unter Schock gestanden. Wenngleich sämtliche Zeugen Gegenteiliges aussagen, fordert die 39-jährige Bosnierin ein Schmerzensgeld in Höhe von 1000 Euro. Am Ende glaubt Richterin Silke Wurzinger den Zeugen, die „bestenfalls von einem Schlag mit der Hand gegen den Kiefer des Opfers sprachen, jedoch nie von mehreren Schlägen.“
Schmerzensgeld
Und so verurteilt die Frau Rat den 33-Jährigen lediglich wegen des Vergehens der Körperverletzung zu einer unbedingten Geldstrafe in Höhe von 960 Euro. Dem Opfer spricht sie 100 Euro Schmerzensgeld zu. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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