Eine neue steirische Kooperation zwischen dem Verein „Rainbows“ und „PAX Bestattung“ soll auf die Bedeutsamkeit der kindlichen Trauer aufmerksam machen. Dabei wird die Wichtigkeit des Begräbnisses als Ritual des Abschieds für Kinder in den Mittelpunkt gestellt.
Der Tod ist österreichweit an wenigen Tagen so präsent, wie am Karfreitag. Er bringt Schmerz und emotionale Ausnahmesituationen mit sich. Was viele dabei aber oft vergessen, oder auch verdrängen: Kinder sind von solchen Krisensituationen nicht ausgenommen.
Für sie ist der Verlust eines geliebten Menschen ebenso schmerzhaft wie für ihre Eltern, auch wenn sie anders trauern. Sie von der Trauer abzuschirmen und zu beschützen ist weder möglich noch sinnvoll. „Erwachsene tauchen in einen Trauer-See ein und verweilen darin. Kinder springen in Trauer-Pfützen. Sie sind traurig und im nächsten Moment lachen sie wieder. Dadurch können sie in ihrer Fröhlichkeit wieder Kraft tanken und lernen, mit der Trauer umzugehen. Das ist eine gesunde Reaktion“, erklärt Dagmar Bojdunyk-Rack, Geschäftsführerin von „Rainbows Österreich“.
Der Verein „Rainbows“ betreut in der Steiermark seit über 30 Jahren Kinder, die vom Tod eines Angehörigen oder der Trennung oder Scheidung der Eltern betroffen sind. Nun entstand eine Kooperation mit dem steirisch-kärntnerischen Bestattungsunternehmen „PAX Bestattung“, die die Trauerbegleitung von Kindern in den Mittelpunkt stellt.
Richtige Verabschiedung
Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf den Begräbnissen: Werden Kinder davon ausgeschlossen, weil sie als zu jung angesehen werden, wird ihnen die Möglichkeit, sich als Teil der Familie würdevoll von Verstorbenen zu verabschieden, genommen. Darauf soll nun aufmerksam gemacht werden.
„Wir trauen Kindern das Ritual des Abschieds oft nicht zu. Dabei ist dieses so wichtig für sie, um den Tod besser zu begreifen und das Erlebte in ihr Leben einordnen zu können“, sagt Bojdunyk-Rack.
Kindliche Trauer unterscheidet sich von erwachsener Trauer. Das Begräbnis ist für Kinder wichtig, um den Tod begreifen zu können.
Dagmar Bojdunyk-Rack, Geschäftsführerin von „Rainbows Österreich“
Auch die Mitarbeiter profitieren von der Kooperation: „Wir beraten die Angestellten der Bestattung im Umgang mit Kindern nach einem Sterbefall und sie versorgen uns mit sachlichen Infos zum Thema, etwa wie heiß der Ofen bei einer Feuerbestattung ist. Kinder haben nämlich auch solche Fragen, die sie uns bei der Trauerbegleitung stellen“, erklärt Bojdunyk-Rack.
Die Trauerbegleitung
Die Arbeit von „Rainbows“ in diesem Bereich ist sehr vielfältig. Kreative Angebote, Bewegung und verschiedene Spiele geben Kindern einen Raum, in dem sie mit ihrer Trauer umzugehen lernen und Fragen Platz haben. Wichtig ist vor allem die Arbeit mit Erinnerungen: „Viele Kinder haben Angst, dass sie den Verstorbenen vergessen. Wir kümmern uns um den Erhalt der Erinnerungen, indem wir Erinnerungsboxen basteln und besprechen, wie man sich erinnern kann“, so Bojdunyk-Rack.
Aber auch der Blick in eine positive Zukunft ist bei der Trauerbegleitung äußerst wichtig: „Die Kinder müssen verstehen, dass es weiterhin Menschen gibt, die für sie da sind, auch wenn beispielsweise die Mutter verstorben ist.“
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