Neuer Trick bei Betrug

„Dach-Haie“ schnappen als Kontrolleure nach Opfern

Die Firmen gibt es oft wirklich, aber nicht immer haben sie die amtliche Genehmigung für Umbauten. Derzeit tingeln sie durch die Dörfer auf der Suche nach Bauherren mit wenig Budget . . .

(Bild: Krone KREATIV/Dachdeckerpfuscher)

Zu Beginn der Bausaison sind sie wieder auf Tour – meist aus dem Ausland stammende Betrüger, die mit Arbeiten nach erfolgter Bezahlung nur beginnen, sie dann aber nie fertigstellen. Neuerdings klopfen sie aber auch in „amtlichem Auftrag“ an die Haustüren und erschleichen sich Aufträge.

Eigentlich habe ich ja nur die Hausfassade gestrichen. Plötzlich bleibt ein Kastenwagen stehen – man wollte mir einreden, dass mein Dach repariert werden müsste.“ Michael Bübl aus Ernstbrunn, Bezirk Korneuburg, brachte die offensichtliche Gaunerpartie dazu, Fersengeld zu geben: „Er hat nicht und nicht aufgehört ,Bin billiger!’ zu rufen. Geholfen ein dann ein deutlicher Hinweis, dass mein Nachbar Dachdecker sei.“

Durchaus verschieden große Betrugsszenarien
Es gibt Teams, die kleinere Reparaturen anbieten. Aber auch die großen Fische der Betrügerprofis stellen Angebote _ gleich für ganze Dächer. In der Folge ist es so, dass am Ende wesentlich mehr Geld als ausgemacht verlangt wird – mit fadenscheinigen Gründen. Viel öfter sind aber kleine „Dach-Haie“, wie sie im Gaunerjargon genannt werden, unterwegs. Ihre „Markenzeichen“: Nur kleine Reparaturen, gleich abkassieren und dann rasch Fersengeld geben. Der neueste Trick ist besonders fies: Seriös gekleidete Männer geben an, sie kämen von der Dachdecker-Innung und müssten eine Inspektion durchführen – wobei sie natürlich „kleine Schäden“ entdecken.

Neue Innungsmeisterin klagt über schwierige Bedingungen der Branche
Die neue Innungsmeisterin für Glaser, Spengler und Dachdecker, Claudia Marton aus Hainfeld im Bezirk Lilienfeld, hat einen Tipp: „Man sollte die Firmen immer über das WKO-Verzeichnis überprüfen. Visitenkarten, auch mit gültigen Nummern, reichen nicht!“ Denn kommt es später doch zu Haftungsfällen, kann „Pfusch“ teuer werden.