Was weiter wächst, ist der Fachkräftemangel. Davor warnt die Wirtschaftskammer. Nun sind Kürzungen geplant.
„Wer heute kürzt, zahlt morgen doppelt“, warnt Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl vor geplanten Kürzungen bei der Lehrstellenförderung, denn „Investitionen in die Lehrausbildung sind Investitionen in die Zukunft.“ Die von der Bundesregierung angedachte Kürzung bei der dualen Ausbildung ist für Mandl unverständlich, denn sie sei besonders effektiv, kostengünstig, zukunftssicher und ein Erfolgsmodell, um das Österreich international beneidet werde.
Lehrling koste real 3577 Euro
Das Modell ermögliche zudem die kostengünstigste Ausbildung mit durchschnittlich 7688 Euro an öffentlichen Ausgaben pro Jahr – dem würden Einnahmen der öffentlichen Hand in Höhe von 4111 Euro pro Lehrling an SV-Beiträgen und Lohnsteuer gegenüberstehen. Somit koste ein Lehrling real 3577 Euro. In der überbetrieblichen Ausbildung liegen die Kosten bei 23.039 Euro. Mandl: „78 Prozent der Lehrabsolventen haben bereits 18 Monate nach Ausbildungsende eine feste Anstellung – ein Spitzenwert im Vergleich zu anderen Bildungswegen. Zudem haben 20 Prozent der Führungskräfte und ein Großteil der Selbstständigen in Österreich mit einer Lehre den Grundstein für ihre Karriere gelegt.“
Budget gedeckelt
Das Budget für die Lehrstellenförderung ist seit Jahren gedeckelt. Für 2025 fehlen laut Mandl 365,5 Millionen Euro. „Ohne zusätzliche Mittel drohen massive Rückgänge bei Lehrstellen, insbesondere in kleinen und mittleren Betrieben, viele würden die Ausbildung einschränken oder einstellen“, fürchtet Mandl. Die Folge wäre ein Rückgang der betrieblichen Lehrstellen und eine Zunahme der teuren überbetrieblichen Ausbildungsplätze. Ein Rückgang um zehn Prozent würde den Staat 200 Millionen kosten.
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