Zorn an Laaer Ostbahn

In Wiens Norden gilt für Pendler mehrfach 2.Klasse

Ein leeres Feld bei „erwarteter Ankunft“, dafür steht die Zeit laut Linienplan noch auf der Leuchttafel. Erst rechts wird in Kleinschrift konkretisiert: Der Zug kommt nicht.

(Bild: Krone KREATIV/ÖBB/Zenger; Andi Leisser)

Es ist so wie an den Schlangen in Supermarktkassen: Am Bahnhof hat man das Gefühl, dass just auf seiner Verbindung immer die meisten Verspätungen und Ausfälle sind. Auch sitzt man auffällig oft auf den Linien in den Norden in älteren Garnituren. Jetzt macht sogar Landtagspräsident Karl Wilfing einen Aufschrei Richtung ÖBB, denn es handelt sich wahrlich nicht um Einzelfälle.

Das betrifft vorrangig Pendler auf der sogenannten „Laaer Ostbahn“ über Mistelbach und Wolkersdorf. Doch stimmt das wirklich? Pendlern macht man nichts vor – sie sind ja meist jeden Tag vor Ort und merken, wenn die modernen Zuggarnituren stets am Gleis daneben einfahren. Ein Blick in die Pünktlichkeitsstatistik der ÖBB offenbart beste Bundesländerwerte – aber wie ist das bei einzelnen Linien?

Ein tiefer Blick in die Datenbänke der ÖBB bringt den Beweis 
Diese Daten sind auch online, jedoch nur „mit Verspätung“ zu finden – Conclusio: Im Regionalverkehr gen Norden sind die drei Linien ins Weinviertel, darunter die „Laaer Ostbahn“, am Stockerl der unzuverlässigsten drei NÖ-Regionalverbindungen. Die Gründe kennt Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP) aus vielen Berichten betroffener Weinviertler Pendler: „Hoffnungslos überfülle Kurzzüge sind in der Hauptzeit frühmorgens auf Schiene, während am Wochenende moderne Doppelgarnituren eingesetzt werden, die dann fast immer leer sind!“

Auf Landesebene feilscht man um Fahrplanminuten bei Westbahn-Baustellen. Bürger ländlicher Gebiete haben auch ein Recht auf gute Öffi-Verbindungen.

Karl Wilfing, Landtagspräsident und ÖVP-Bezirksobmann Mistelbach

Marsch- bzw. Fahrtrichtung ist künftig klar
Der Beamte aus Poysdorf fordert die ÖBB mit scharfen Worten auf: „Dringend Umstellen auf längere Waggons, überprüft mit Kapazitätsplanungen.“ Ins selbe Horn bläst ÖVP-Verkehrssprecher Florian Krumböck.