




Eine Erinnerung an ein Osterfest mit Hunger und fehlendem Schlaf, ein Überblick über die vielen Sinnbilder, ein Blick zur Brinar Mühl’ und den Mule-Vermeidern, Erinnerungen an Emmaus: All das macht Ostern aus – und noch viel mehr.
Mein wahrscheinlich schönstes Osterfest liegt einige Jahre, gut, einige Jahrzehnte zurück: Ich bin nach der Auferstehungsfeier am Karsamstag in Metnitz mit meiner Freundin und deren Familie mitgefahren – und wir haben in der Küche gewartet. Hungrig gewartet. Bis 2 Uhr. Dann haben wir uns beim Osterfeuer versammelt, wo drei Generationen im flackernden Licht der Flammen miteinander Rosenkranz gebetet haben.
Team Reindling oder Team Woazan?
Erst danach haben wir, wie es über Jahrhunderte üblich war, die gesegnete Osterjause genossen. Im Metnitztal wird dazu nicht süßer Reindling, sondern Woazan, also Weizenbrot ohne Fülle, oder auch Roggenbrot gegessen. Statt des im südlichen Kärnten üblichen Eierkrens gibt es frisch geriebenen, richtig scharfen Kren. Der macht müde Mädels munter, daher sind Martina und ich nach dem Ostermahl zur Kirche nach Oberhof gegangen. In dieser Stunde Gehzeit haben wir noch viel zu besprechen gehabt. Bei der Auferstehungsfeier in der Oberhofer Kirche hat aber die Müdigkeit manchmal versucht, meine Augen zuzudrücken. Am etwa fünf Kilometer langen Heimweg ist es langsam hell geworden, die Kälte hat auf den Oberschenkeln geprickelt, die Müdigkeit hat uns die Worte genommen, aber wir sind zufrieden gewesen, ja, glücklich – nennen wir es österliche Freude.
Das Licht der Welt
Lumen Christi! Mit diesem freudig gesungenen Ausruf betritt der Priester in der Osternacht die dunkle Kirche, in der anfangs nur der Schein der Osterkerze flackert, bis von ihrem Feuer alle Kerzen der Menschen im Raum entflammt sind.
Auf jeder kirchlichen Osterkerze finden sich die gleichen Symbole: Das Alpha und das Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets, nehmen Bezug auf die Offenbarung des Johannes, in der Jesus Christus als Anfang und Ende bezeichnet wird. Neben dem Kreuz und der Jahreszahl sind auch Kreuzesnägel zu sehen, die der Priester als Symbol für die Wundmale Christi in die Kerze steckt. Die am Gründonnerstag dem Volksmund nach bis Rom geflogenen Glocken kehren in der Osternacht zurück, das Halleluja und die Orgel erklingen wieder, um das höchste Fest der Christen besonders feierlich zu gestalten.
Kein Osterfest ohne Ei
Das wohl bekannteste Symbol zu Ostern ist das Ei, das schon seit 5000 Jahren für Fruchtbarkeit, Kraft und Glück steht. Und weil man nach dem Winter zur Osterzeit wieder Hasen hoppeln sieht und da auch junge Häschen dabei sind, kann wohl nur der Osterhase die Eier versteckt haben...
Das Lamm mit der Siegesfahne bezieht sich auf Jesus, der in der Bibel oft als Lamm Gottes bezeichnet wird. Seine Hinrichtung fand zur Zeit der Opferung von Lämmern zum Paschafest statt.
Ein bisschen wie Golf, nur anders ;)
Wenn am Ostersonntag die Patenkinder von der Gotl oder dem Gete Geschenke bekommen haben und wieder das „Weihfleisch“ genossen wurde, bleibt Zeit für alte Spiele: Der Kugelschlagerverein Zweinitz lädt alljährlich zum „Kuglschlåg’n“. Um 13 Uhr trifft man sich bei der Brinar Mühl’, wohin um 12.30 Uhr vom Dorfplatz Zweinitz ein kostenloser Shuttle-Bus fährt. Dann wird es über etwa fünf Kilometer sportlich: Hölzerne Kugeln werden in die Luft geworden und mit einem Holzkolben nach vorne geschlagen, was nicht einfach ist. Und jeder versucht, keinen Mule, also Schlechtpunkt, zu kassieren. Wenn alle Kugelschlager wieder in Zweinitz sind, gibt es wieder gesegnete Jause.
Der traditionelle Emmausgang der Pfarre Spittal beginnt am Ostermontag um 5.30 Uhr bei der Antoniuskapelle am Fratres und führt zur Wallfahrtskirche Maria Hohenburg, wo um 10.30 Uhr eine heilige Messe den Abschluss bildet.
In der Pfarre Karnburg beginnt der Emmausgang um 8 Uhr beim Pfarrhof Karnburg und führt nach St. Martin unterm Ulrichsberg, wo um 9 Uhr Gottesdienst gefeiert wird.
Der Emmausgang in St. Georgen am Längsee startet um 8 Uhr vor der Pfarrkirche St. Georgen am Längsee und endet um 9 Uhr mit einer heiligen Messe in der Wallfahrtskirche Maria Wolschart.
Die Pfarre Villach-Maria Landskron lädt am Ostermontag zum Emmausgang von der Pfarrkirche (8.15 Uhr) zur Filialkirche St. Ruprecht (9 Uhr, heilige Messe) ein.
Der Emmausgang des Pfarrverbandes Feldkirchen führt von Sittich (8.30 Uhr) zur Stadtpfarrkirche Maria im Dorn, wo um 10 Uhr die heilige Messe (musikalische Gestaltung: Kayama) gefeiert wird.
Der Emmausgang der Stiftspfarre St. Paul im Lavanttal führt zur Kirche am Josefsberg (heilige Messen um 9 und 10 Uhr).
In Viktring startet um 13.30 Uhr ein meditativer Osterspaziergang mit Andachten vom Pfarrhof Viktring zum Treimischerteich und retour.
Weitere Emmausgänge finden am Ostermontag unter anderem in den Pfarren St. Stefan bei Dürnstein (7 Uhr; nach St. Jakob in der Wiege, hl. Messe um 8.30 Uhr), St. Paul ob Ferndorf (8 Uhr; von der Pfarrkirche zur Filialkirche St. Jakob, hl. Messe um 9 Uhr), Himmelberg (8 Uhr; nach Außerteuchen, hl. Messe 10.30), Molzbichl (8.30 Uhr, von der Pfarrkirche zur Magdalenenkapelle in Baldersdorf), Zeltschach (8.30 Uhr; von der Pfarrkirche Zeltschach zur Turnerkapelle), Krumpendorf (9 Uhr; von der Christkönig-Kirche nach Pirk), Berg (9.15 Uhr; von der Pfarrkirche zur Filialkirche St. Athanas, hl. Messe um 10 Uhr), Malta (9.30 Uhr; von der Pfarrkirche Malta zur Filialkirche Dornbach, hl. Messe um 10.45 Uhr), St. Veit/Glan (9.30; vom Nußberg zur Filialkirche Lorenziberg, hl. Messe um 10.30 Uhr), St. Martin am Techelsberg (10 Uhr; zur Wallfahrtskirche St. Josef im Forst/Josefikapelle), Pölling (14 Uhr; vom Gspitzten Kreuz in Oberlamm zur Filialkirche Tschrietes, hl. Messe um 15 Uhr), und
St. Michael am Zollfeld (15 Uhr; von der Pfarrkirche St. Michael/Zollfeld zur Filialkirche Possau, heilige Messe um 16 Uhr) statt.
Besinnliche Spaziergänge am Ostermontag
Am Ostermontag laden viele Pfarren zum österlichen Spaziergang mit biblischen Wurzeln, zum Emmausgang. Zwei der nach dem Tod Jesu verzweifelten Jünger gingen in das Dorf Emmaus, erzählt Evangelist Lukas. Jesus stieß zu ihnen, doch sie erkannten ihn nicht. Erst als er mit ihnen bei Tisch das Brot brach, gingen ihnen die Augen auf. Daran und an das Geheimnis der Auferstehung erinnern die besinnlichen Emmausgänge.
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