Bezirksserie West

Diese Themen bewegen die Bürger im Westen Wiens

Wien
23.04.2025 16:00

Hochwasser, Roadrunner, subjektives Sicherheitsgefühl und immer mehr Wege für Pedalritter bringen die Menschen zum Diskutieren. Welche Themen im Westen Wiens wahlentscheidend sein können, lesen Sie hier.

Kurz vor der Stimmabgabe am Sonntag für die Bezirksvertretung nimmt die „Krone“ die Aufregerthemen im Westen Wiens genau unter die Lupe.

Hochwasser in Penzing
Es war ein Jahrtausendhochwasser, das im September des Vorjahres den Wienfluss zu einem lebensgefährlichen Strom anschwellen hat lassen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sind es normalerweise rund 500 Liter Wasser pro Sekunde, waren es bei den Wassermassen 450.000 Liter pro Sekunde! Laut der zuständigen MA45 konnten „größere Schäden“ aufgrund der sechs Rückhaltebecken in Auhof bei der Grenze zwischen den Bezirken Hietzing und Penzing verhindert werden.

Die Hochwasserbecken, die in der Amtssprache „Haltungen“ genannt werden, verfügen über ein Fassungsvermögen von 1,2 Millionen Kubikmetern Wasser. Diese befinden sich zwischen dem Lainzer Tiergarten und der Westbahnstrecke und waren bummvoll. Trotzdem hatten etliche Anwohner in Penzing und auch in Hietzing mit einem Wassereintritt in den eigenen vier Wänden aufgrund der Unwetter zu kämpfen. Bei dem Thema „Hochwasserschutz“ sind sich vor der Bezirksvertretungswahl in Penzing alle Parteien übrigens einig, dass an dieser Stelle nicht gespart werden darf.

Radwege in Döbling
Die Heiligenstädter Straße im 19. Gemeindebezirk zum Boxenstopp, dann geht es ab auf den Gürtel – fast täglich brettern die sogenannten Roadrunner mit ihren gehegt-gepflegten PS-Boliden durch die Stadt. Auch den Kahlenberg haben die aufgemotzten Wagen des Öfteren im Visier. Für andere Verkehrsteilnehmer und auch für Anrainer befahrener Straßen oftmals lebensgefährlich und schlafraubend. 

Bezirkschef Resch (ÖVP) in Roadrunner-Hochburg Döbling (Bild: Tomschi Peter)
Bezirkschef Resch (ÖVP) in Roadrunner-Hochburg Döbling

Daniel Resch (ÖVP), der amtierende Döblinger Bezirksvorsteher, hat sich weiterhin dem Kampf gegen die Autoraserszene verschrieben. Er fordert nächtliche Halteverbote. Thomas Mader (SPÖ) setzt neben verstärkten Kontrollen und Tempolimits auch auf Aufklärung. Peter Kristöfel (Grüne) fordert viel mehr Radarboxen. Klemens Resch (FPÖ) setzt auf bauliche Maßnahmen am Kahlenberg und denkt laut über ein nächtliches Anrainerparken in der Heiligenstädter Straße nach.

Immer wieder kommt es bei den nächtlichen Rasereien auf den Wiener Straßen zu folgenschweren Unfällen, manche davon haben in den vergangenen Jahren auch tödlich geendet. Dank der Novellierung der Straßenverkehrsordnung können Autos von extremen Rasern an Ort und Stelle von der Polizei beschlagnahmt werden.

Messerverbot in Ottakring
Eine neapolitanische Pizza, frisches Fladenbrot mit hausgemachten Falafel und Hummus oder am Samstag heimische Speck-, Gemüse- und Obst-Schmankerl am Bauernmarkt kaufen – auf dem Yppenplatz in Ottakring werden kulinarische Köstlichkeiten aus der ganzen Welt angeboten. Viele Menschen schätzen die Gaumenfreuden und die gesellige Großstadt-Stimmung am kultigen Platz im Herzen des 16. Bezirks. Doch auch viele meiden den Platz, weil sie Angst haben. Immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Drogenmilieu, das auch rund um den Yppenplatz verankert ist.

Sogar Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und ÖVP-Ottakring-Obmann Stefan Trittner haben bei einer Begehung am Yppenplatz über Lösungsmöglichkeiten für mehr Sicherheitsgefühl gesprochen. Karner: „Wir haben im Regierungsprogramm ein österreichweites Messertrageverbot vorgesehen, und ich dränge auf rasche Umsetzung. Dieses Verbot wird auch die Arbeit der Polizei auf und rund um den Yppenplatz unterstützen.“

Die Ottakringer Bezirkschefin Stefanie Lamp (SPÖ) fordert mehr Polizisten und forciert die Sozialarbeit rund um den Yppenplatz. (Bild: Jöchl Martin)
Die Ottakringer Bezirkschefin Stefanie Lamp (SPÖ) fordert mehr Polizisten und forciert die Sozialarbeit rund um den Yppenplatz.

Die Ottakringer Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ) begrüßt den Fokus des Innenministers und die Forcierung der auch von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) geforderten Waffenverbotszone. Lamp: „Als Bezirk sind wir uns der Herausforderung bewusst und wir haben die Sozialarbeit aufgestockt. Doch trotz Warnungen und Appelle schafft es das Innenministerium seit Jahren nicht, eine ausgeglichene Personalpolitik an den Tag zu legen. Obwohl das Stadtpolizeikommando Salzburg zum Beispiel für gleich viele Einwohner zuständig ist wie das Stadtpolizeikommando Ottakring, verrichten in Salzburg mehr als doppelt so viele Polizisten dort ihren Dienst.“

Eine Glaubensfrage im Westen Wiens
Glaubensfrage: Rad- oder Autofahrer? Auch im Wiener Westen geht es zwischen Pedalrittern und den Pkw-Fahrern teilweise hoch her. Während die einen sich über den Ausbau der Rad-Highways freuen, ärgern sich andere über die Verluste von Autoabstellplätzen.

Dabei hat die Stadt Wien als hehres Ziel, Radfahren attraktiver und sicherer zu machen, um so so den Radverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen deutlich zu erhöhen. Einen pragmatischen Zugang zu dem Aufreger-Thema hat Paul Hirczy, der als NEOS-Spitzenkandidat in Ottakring bei der Bezirksvertretungswahl ins Rennen geht: „Verkehr ist oft ein emotionales Thema, dabei hat doch jedes Verkehrsmittel seine Berechtigung. Der Ausbau der Radinfrastruktur ist wichtig für klimafreundliche Mobilität. Wir sind auch dafür, wo sie sinnvoll ist.“

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