Daten, die der NASA-Rover „Curiosity“ zur Erde gefunkt hat, könnten jetzt eine Antwort auf das Rätsel geben, was mit der einstigen Atmosphäre des Mars passiert ist und wie sich der Rote Planet im Laufe der Zeit entwickelt hat.
Seit Langem gehen Forscher gehen davon aus, dass der Mars einst eine dichte, kohlendioxidreiche Atmosphäre und flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche besaß. Dieses Kohlendioxid (CO₂) und Wasser hätten mit dem Marsgestein reagieren und Karbonatminerale bilden müssen, so die These.
Bei Bohrungen Siderit gefunden
In einem im April in der Zeitschrift „Science“ veröffentlichten Bericht wurden nun Analysedaten von drei Bohrstellen von „Curiosity“ veröffentlicht, die das reichliche Vorhandensein von Siderit, einem Eisenkarbonat-Mineral, in den sulfatreichen Gesteinsschichten des Mount Sharp im Gale-Krater (Bild unten) des Mars belegen.
„Die Entdeckung von reichlich Siderit im Gale-Krater ist ein überraschender und wichtiger Durchbruch in unserem Verständnis der geologischen und atmosphärischen Entwicklung des Mars“, wird der Autor der Studie, Benjamin Tutolo von der Universität von Calgary (Kanada), auf der Website der US-Raumfahrtbehörde NASA zitiert.
Um die chemische und mineralische Zusammensetzung des Roten Planeten zu untersuchen, bohrt „Curiosity“ drei bis vier Zentimeter tiefe Löcher in den Untergrund und lässt dann die pulverisierten Gesteinsproben in sein CheMin-Instrument fallen. Dieses nutzt Röntgenbeugung zur Analyse von Gestein und Boden. Die so erhobenen Daten wurden nun von Forschern verarbeitet und analysiert.
„Das CO₂ verwandelte sich in Gestein“
Laut Angaben der Wissenschaftler deuten die entdeckten Karbonatmineralen darauf hin, dass die Atmosphäre dereinst genügend Kohlendioxid enthielt, um flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu ermöglichen. „Als die Atmosphäre dünner wurde, wurde das CO₂ chemisch gebunden – es verwandelte sich in Gestein.“
Künftige NASA-Missionen und Analysen weiterer sulfatreicher Gegenden auf dem Mars sollen helfen, diese Ergebnisse zu bestätigen und könnten somit helfen, die Geschichte des Planeten besser zu verstehen – insbesondere, wie der Mars sich veränderte, als er seine Atmosphäre verlor, so die Forscher.
Seit 2012 auf dem Mars unterwegs
„Curiosity“ war im August 2012 auf dem Mars gelandet und sucht dort nach Spuren von früherem Leben. Mit fast 900 Kilogramm und drei mal 2,7 Metern war er bis zur Landung des Rovers „Perseverance“ der größte selbstfahrende Forschungsroboter, der auf den Roten Planeten geschickt wurde.
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