ÖGK-Sparpläne

Ärztekammer ist in Alarmbereitschaft

Burgenland
19.04.2025 06:00

Die Burgenländische Ärztekammer befürchtet massive Leistungskürzungen und den Wegfall von Kassenstellen.

Österreichweit krankt das Gesundheitssystem seit Jahren. Lange Wartezeiten auf MR-Termine und Operationen sind für Patienten ebenso eine enorme Belastungsprobe, wie das Warten auf Termine bei Fachärzten mit Kassenvertrag. Das hohe Defizit im Staatshaushalt und die leeren Kassen der ÖGK befeuern die Situation jetzt noch mehr.

Konsolidierungspaket wegen 900 Millionen Euro Defizit
Die Burgenländische Ärztekammer zeigt sich in Alarmbereitschaft, wenn nach Ostern die Verhandlungen um ein millionenschweres Sparpaket in die Fortsetzung gehen. Statt den seit Jahren geforderten höheren Tarifen für niedergelassene Kassenärzte erwartet man jetzt Leistungskürzungen, die sich vor allem negativ auf die Patienten auswirken. Allein heuer soll das Defizit der Österreichischen Gesundheitskasse 900 Millionen Euro betragen. Die Einsparungen für Patienten seien daher unausweichlich, argumentiert man das Konsolidierungspaket aus Wien. Klarheit über mögliche Kürzungen von Leistungen soll es bis Ende April geben, hieß es zuletzt.

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Wenn Ärzte auch noch einen Solidarbeitrag zur Sanierung der Kassen leisten sollen, dann würde sich das doppelt negativ auf das Burgenland auswirken.

Ärztekammerdirektor Thomas Bauer

Angesichts des massiven Budgetlochs sind auch die Tarifverhandlungen zwischen Burgenländischer Ärztekammer und ÖGK zu Jahresbeginn abgebrochen worden. Sorgenfalten bereiten auch weiterhin die stockenden Besetzungen von Kassenstellen im Burgenland. Die Liste an unbesetzten Stellen wird immer länger, sagt Thomas Bauer, Direktor der heimischen Ärztekammer. Aktuell ist man wieder auf der Suche nach 13 Kassenärzten für das Burgenland, zehn Stellen davon seien aufgrund des fehlenden Interesses schon mehrfach ausgeschrieben worden.

Burgenlands Ärzte mit „schlechtesten Tarifen“ in Österreich
Kritik gibt es hier vor allem an der ÖGK. „Die Tatsache, dass das Burgenland österreichweit den schlechtesten Tarif hat, trägt nicht dazu bei, dass wir diese Stellen in naher Zukunft besetzen können. Wenn Ärzte jetzt auch noch einen kolportieren Solidarbeitrag zur Sanierung der Kassen leisten sollen, dann würde sich das doppelt negativ auf das Burgenland auswirken“, übt Bauer Kritik.

 Viele haben gar keinen Hausarzt mehr
Die Auswirkungen seien zudem für die Patienten im östlichsten Bundesland bereits deutlich spürbar. „Es gibt immer mehr Menschen, die keinen Kassenarzt haben. Hier muss endlich etwas passieren, sonst droht eine Unterversorgung und das darf man nicht riskieren“, spielt die Ärztekammer den Bund an die ÖGK weiter.

Bedarfsanalyse sorgt für Kopfzerbrechen
Irritiert zeigt man sich bei den Ärztevertretern auch davon, dass die Gesundheitskasse derzeit keine Genehmigung für die Neuausschreibung einer Kassenstelle für Allgemeinmedizin in Jennersdorf erteilt. Argumentiert wird das mit einer Bedarfsanalyse, die derzeit durchgeführt wird. Aktuell gibt es im Burgenland 144 Allgemeinmedizin-Stellen und 102 Facharztstellen. Laut Stellenplan seine laut ÖGK generell 100 Facharztstellen.

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