„Krone“ zieht Bilanz

40 Tage Fasten: Verzicht war härter als gedacht

Steiermark
19.04.2025 08:00

Der Duft von Osterjause liegt bereits in der Luft. Besonders verdient hat sich diese das „Steirerkrone“-Fastenteam. Nach 40 Tagen Abstinenz stellt sich eine große Frage: Werden sie wieder zu Zigarette, Alkohol, Auto und Kaffee greifen?

Am heutigen Karsamstag endet die Fastenzeit – auch für unsere sieben Redakteure. Zum Abschluss des „Steirerkrone“-Selbstversuchs ziehen sie ein Resümee. Dabei zeigt sich: Die meisten wollen das richtige Maß finden, einige sind jedoch überzeugt, ihren Fastenvorsatz langfristig halten zu können.

Kein Fleisch, kein Cola
Herausforderung gemeistert, jetzt gibt es ein gutes G’selchtes
Klaus Herrmann (Bild: Jauschowetz Christian)
Klaus Herrmann

40 Tage ohne Fleisch, 40 Tage ohne Wurst, 40 Tage ohne Cola. Geht das? Ja, sicher! Vor allem, wenn ein Tag pro Woche ohnehin fastenfrei bleibt. Ich habe gesammelt, mir einige aufgehoben und zuletzt eingelöst. Gesündigt? Habe ich so kein einziges Mal! Das Fleisch-Fasten brachte viele Vorteile mit sich: Es tut gut, mehr Gemüse und viel mehr Fisch als sonst zu essen. Und es soll auch gesund sein. Ein Leben ohne Cola ist für mich ohnehin kein Kunststück. Ein Leben ohne Fleisch und Wurst – das könnte ich mir hingegen nicht vorstellen. Ein Erdäpfelgulasch schmeckt mit Braunschweiger-Stückchen noch viel besser. Ostern ohne G’selchtes? Völlig unvorstellbar! Frohe Ostern!

Kein Alkohol
Es gibt gute Alternativen, aber manche Feste gehören gefeiert
Hannah Michaeler (Bild: Jauschowetz Christian)
Hannah Michaeler

Ein lauer Abend mit der besten Freundin am Kaiser-Josef-Platz, ein Date mit gutem Essen, die Feier in der Firma: Es muss nicht immer Alkohol sein! Das nehme ich aus dieser Fasten-Challenge mit. Der „Tag danach“ fühlt sich, wenn man nur wenig getrunken hat, auch einfach besser an. Verzichten im Sinne der Gesundheit ist gut – aber manchmal bedeutet ein ausgewogenes Leben auch, länger sitzen zu bleiben, bewusst zu genießen, Erinnerungen mit Freunden und Familie zu schaffen. Und da gehören ein Achterl Wein und ein Cocktail ab und an dazu. In Zukunft werde ich den Alkohol nicht mehr verteufeln, sondern versuchen, noch bewusster und maßvoller zu konsumieren.

Keine Naschereien
Süßigkeiten gerne wieder, aber als Ausnahme, nicht als Regel
Christa Blümel (Bild: Jauschowetz Christian)
Christa Blümel

40 Tage ohne Naschen: für jemanden, dem seine tägliche Schoko-Ration heilig ist, durchaus ein Opfer. Allerdings: keines, das lang als solches empfunden wird, dann ist es nämlich echt ein Gewinn. Weil es sich so gut anfühlt, wenn man den inneren Schweinehund unter Kontrolle bringt (ein paar „Hacker“ sind mir ja, wie gebeichtet, durchaus passiert) und schließlich unter Kontrolle hat. Und: Weil man sich mit Alternativen beschäftigt. Ein Joghurt mit pürierten Früchten selbst anrühren, so gut! Meine Lehre aus unserem Redaktionsprojekt: Ich werde Süßes weiter essen, aber als Ausnahme, nicht mehr als Regel. Mehr als auf den Schokohasen freu ich mich tatsächlich auf die ersten steirischen Erdbeeren.

Kein Auto
Mein Weg zur Öffi-Spezialistin verlief nur teils über Umwege
Barbara Winkler (Bild: Jauschowetz Christian)
Barbara Winkler

Dass der Grazer Flughafen auch ohne Pkw und Koralmbahn gut erreichbar ist, war eines von vielen Aha-Erlebnissen, die mir die autofreie Zeit beschert hat. Ich habe aber nicht nur über das steirische S-Bahn-Netz einiges gelernt, auch über Bus und Bim sowie das (lückenhafte) Radweg-Netz in meiner Heimatstadt Graz weiß ich jetzt bestens Bescheid. Weiterer Pluspunkt des 40-tägigen Experiments: Mein tägliches 10.000er-Schrittziel habe ich viel häufiger erreicht als zuvor, was auch dem Geist – speziell nach einem langen Arbeitstag – guttut. Dennoch: Für gewisse Wegstrecken benötigt man einfach ein Auto, vor allem dann, wenn es um das sprichwörtliche „Kind und Kegel“ geht.

Keine Zigaretten
Verzicht härter als gedacht – aber nächstes Jahr gerne wieder
Gerald Schwaiger (Bild: Jauschowetz Christian)
Gerald Schwaiger

Zunächst einmal Hut ab vor all jenen, die es schaffen, mehr als einen Monat etwas Liebgewonnenes links liegen zu lassen. Diese Konsequenz hätte ich gerne. 40 Tage auf die Zigarette, die mir im stressigen Berufsalltag einen schnellen Energiekick bietet, zu verzichten, schien mir von Anfang an unmöglich. War es letztlich auch, alle zwei bis drei Tage habe ich gesündigt. Dennoch kann ich eine positive Bilanz ziehen. Hat man einen Tag ohne das große Laster geschafft, ist man von Glücksgefühlen beseelt. Außerdem hat’s mir Spaß gemacht, Teil eines gemeinschaftlichen Kraftaktes gewesen zu sein. Im „Krone“-Team fastet es sich leichter. Nächstes Jahr wieder – ich werd’s mit Fleisch probieren!

Kein Lift
Bessere Kondition und mehr Muskelkraft in Bein und Po
Monika König-Krisper (Bild: Jauschowetz Christian)
Monika König-Krisper

Es ist vollbracht, 40 Tage habe ich (fast) komplett aufzugslos hinter mich gebracht. Rückblickend kann ich sagen: Das hat’s voll gebracht! Denn zumindest bilde ich mir ein, dass es sowohl mit der Kondition als auch mit der Muskelkraft in Bein und Po bergauf gegangen ist. Und auch wenn’s nur Einbildung ist, dann hat mir diese zumindest ein gutes Gefühl gegeben. Das möchte ich auch in Zukunft beibehalten. Ob die Lift-Abstinenz tatsächlich so intensiv gelebt wird wie in der letzten Zeit, möchte ich zwar nicht gänzlich versprechen. Nachdem ich aber ohnehin schon zuvor meist die Stufen bevorzugt habe, wird das wohl auch weiterhin so bleiben. Kleine Ausrutscher schon einmal vorwegnehmend.

Kein Kaffee
Das Leben ist für den Verzicht einfach viel zu kurz
Marcus Stoimaier (Bild: Jauschowetz Christian)
Marcus Stoimaier

Mehr schlecht als recht hab auch ich mich durch diese Fastenzeit gekämpft. Die Erfolgsmomente waren ziemlich rar gesät. Glücksgefühle, von denen die geschätzten Kolleginnen und Kollegen auf diesen Seiten schreiben, haben sich trotz hartnäckiger Suche nicht eingestellt. Im Gegenteil, jene Tage, an denen ich keinen Kaffee in der Früh hatte, waren meist relativ schnell gelaufen. Der Verzicht ohne Not ist offenbar wirklich nicht das meine – und eigentlich ist das Leben dafür ja ohnehin viel zu kurz. Der „legale“ Kaffee schmeckt nun aber dennoch hervorragend – einzig, dass in Graz der Cappuccino vielerorts bereits mehr als vier Euro kostet, verleitet einen dann doch beinahe zum Fasten.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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