Oster-Interview

Erzbischof: „Es gibt wirkliche Hoffnung!“

Land & Leute
19.04.2025 06:00

Salzburgs Oberhirte Franz Lackner feiert mit Ostern den Höhepunkt im Kirchenjahr und vermittelt Zuversicht. Antworten hat er auch auf kritische Fragen. Gedanken zur weltpolitischen Lage, Reformtempo und Priestermangel im großen Oster-Interview.

Ostern gilt als Höhepunkt im Kirchenjahr. Als Zeit, innezuhalten und sich zu erinnern, was die Kirche zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann. „Es gibt Auferstehung! Es gibt Erlösung, es gibt wirkliche Hoffnung und Vollendung“, so Erzbischof Franz Lackner über Ostern. Weil die Kirche heuer ein Heiliges Jahr feiert, sei die Botschaft des Osterfests noch bedeutungsvoller.

Das liturgische Programm in der Karwoche vom Palmsonntag bis zur Auferstehung ist dicht. „Heuer kommen noch weitere freudige Anlässe dazu.“ Am Ostermontag zelebriert Lackner die Segnung des neuen Erzabts von St. Peter.

Erzbischof Lackner im Dom: Das liturgische Programm zu Ostern ist dicht. (Bild: Tröster Andreas)
Erzbischof Lackner im Dom: Das liturgische Programm zu Ostern ist dicht.

Zu Ostern versammeln sich besonders viele Gläubige und feiern Traditionen wie Palmweihe oder Speiseweihe. Erzbischof Lackner hat auch Antworten auf kritische Fragen. „Die Kirche ist ein organisches Ganzes, vergleichbar einem Baum, der über Jahrhunderte gewachsen ist und weiterwächst. Seine Krone strebt in die Höhe und in die Breite, es kommen neue Äste und Früchte dazu. Der Stamm aber bleibt derselbe, denn aus ihm gedeiht das Ganze.“ Und er meint: „Wir leben heute in Zeiten, wo die Institutionen allgemein hinterfragt werden, dieser Prozess macht auch vor der Kirche nicht halt.“ Lackner hält es für entscheidend, „dem Evangelium in seiner zweitausendjährigen Überlieferung treu zu bleiben.“

Kooperation von Kirche und Staat
Der Erzbischof setzt auf eine gute Kooperation von Staat und Kirche, wie er gerade bei einem Treffen mit Bundeskanzler Christian Stocker betonte. Die Kirche leiste einen wichtigen Beitrag, sei es „im sozialen Bereich, in der Bildung oder in der Sorge um Frieden.“ Weltpolitische Entwicklungen sieht er kritisch: „Wir können in den USA gut sehen, wie einerseits die Religion die Politik zu prägen vermag, wie sie aber andererseits auch von ihr instrumentalisiert werden kann“, so Lackner. Die Rolle der Kirche müsse sein, christliche Werte einzumahnen. Lackner: „Aus den Stimmen der Bischöfe in den USA vernehmen wir eine ambivalente, kritische Betrachtung dieser Präsidentschaft.“

Erzdiözese setzt auf neue Strukturen in Pfarren
Ostern ist auch ein Kraftakt für Priester, die in den 210 Pfarren der Erzdiözese Salzburg größere Gebiete abdecken. Lackner zum Priestermangel: „Es arbeiten viele Laienangestellte und ehrenamtlich engagierte Menschen in unseren Pfarren. Wir sind stabil aufgestellt.“ Mit dem Projekt „Kirche in der Region“ setzt er auf neue pastorale Strukturen, bei denen Teams aus Priestern, Diakonen und engagierten Laien gemeinsam Verantwortung tragen. Lackner: „Kirche muss in der Region, nahe an den Menschen gelebt werden.“

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