Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Eine neue Ausstellung im Museum für Geschichte in Graz blickt auf die Zeit zwischen März und November 1945 in der Steiermark.
Wenige Monate, die dennoch den völligen Umbruch mit sich gebracht haben, behandelt das Museum für Geschichte in seiner Ausstellung „1945. Kriegsende und Neubeginn in der Steiermark“, die quasi als Abspann zur großen NS-Schau konzipiert wurde. Entlang von fünf Begriffen werden der Untergang des NS-Regimes und die ersten Schritte hin zu einer Demokratie nachgezeichnet. Sie umspannen gerade einmal einen Zeitraum von März bis November 1945 – anders gesagt vom Grenzübertritt der Roten Armee bis zu den ersten Wahlen im November 1945.
„Terror in der Endphase“
Die ersten beiden Begriffe „Kriegsende 1945“ und „Terror in der Endphase“ zeigen noch einmal das Aufbäumen von sinnloser Gewalt in den letzten Schlachten, bei denen mehrere Tausend Menschen in der Steiermark, darunter gut 1000 Zivilisten und auch 2000 russische Soldaten, starben, aber auch die sogenannten Endphaseverbrechen des NS-Regimes.
Ein eigenes Kapitel widmet sich dem wachsenden Widerstand in jenen letzten Kriegstagen, zwei weitere stehen im Zeichen der „Stunde Null“ und dem „Neubeginn“. Obwohl in den alliierten Planungen die Steiermark britische Besatzungszone sein sollte, dauerte es bis 23./24. Juli, bis die britischen Truppen die Kontrolle übernehmen konnten. Bis dahin regierten die Russen, die nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen am 8. Mai 1945 die Wiedererrichtung Österreichs mit den Grenzen von 1938 forcierten. Sie unterstützten auch die Bildung einer steirischen Landesregierung, in der ÖVP, SPÖ und KPÖ zu gleichen Teilen vertreten waren.
Die Briten sahen ihre Aufgabe schließlich darin, das öffentliche Leben und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und die NS-Ideologie auszurotten.
Die ersten Schritte in Richtung Demokratie waren die Neugründung von Parteien, aber auch von Kunst und Kulturvereinen. Zudem galt es, die öffentliche Sicherheit herzustellen und die Landesverwaltung zu organisieren. Die ersten Wahlen fanden schon am 25. November statt – nicht wahlberechtigt waren ehemalige Mitglieder der NSDAP, der SS und der SA.
Kuratiert wurde die Ausstellung von den Zeithistorikern Heimo Halbrainer, der mit seinem Verein Clio auch für das reichhaltige Rahmenprogramm verantwortlich ist, und Heribert Macher-Kroisenbrunner.
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