Ex-Kammerpräsident

Titschenbacher: „Bin begeisterter Bauer und Opa“

Steiermark
24.04.2025 11:00

Nach 40 Jahren auch in den ersten Reihen hat Franz Titschenbacher die große (politische) Bühne verlassen: Der Ex-Landwirtschaftskammer-Präsident ist jetzt wieder mehr im Stall. Die „Krone“ hat ihn auf seinem Hof in der Obersteiermark besucht.

Wir treffen den 60-Jährigen dort an, wo wir ihn bei seinem Amtsantritt vor zwölf Jahren kennengelernt haben: im Stall, bei seinen 50 Rindern. „Den habe ich gar nie wirklich verlassen“, schmunzelt der Obersteirer. „Auch während meines Jobs als Kammer-Präsident bin ich so oft wie möglich hier gewesen, um zu füttern, auszumisten und meine Frau Ulli zu entlasten.“ Wohlgemerkt: um halb 5 Uhr früh! Vor der elendslangen Fahrt nach Graz. Und einem anstrengenden Arbeitsalltag, der oft genug bis spät in die Nacht gedauert hat.

„Wollte früh genug aufhören“
„Das war ja alles viel zu viel“, dachten sich daher viele, als er heuer seinen Rücktritt angekündigt und Ende März auch vollzogen hat. Es war auch viel, beschönigt der Ennstaler nicht, „aber das war gar nicht der Grund. Ich wollte früh genug aufhören, damit meine Nachfolger in der Kammer und beim Bauernbund genug Zeit haben, um sich auf die Wahl 2026 vorzubereiten.“

Franz Titschenbacher mit Tochter und Enkerl (Bild: Pail Sepp)
Franz Titschenbacher mit Tochter und Enkerl

Den „Und-heute-hör-ich auf“-Schlüsselmoment, den hätte es so nicht gegeben. „Das ist das ganze letzte Jahr über so gewachsen.“ Überraschend war’s nur für jene, die dem Workaholic seine Ankündigungen nie geglaubt haben. „Ich bin ja nicht ganz weg, ganz im Gegenteil“, sagt der Familienvater. „Ich hab noch gut bei der Genossenschaft zu tun.“ Bei jener von der Raiffeisen genauso wie bei der in der Familie – denn eine solche hat man gegründet, um allen Aufgaben und Mitgliedern gerecht zu werden.

Urlaub am Bauernhof etwa, was seit dem Jahr 1949, „damals ganz bescheiden“, im Hause Titschenbacher angeboten wird. 55 Jahre lang kam beispielsweise eine Familie jedes Jahr, bis die Seniorin 98-jährig verstarb.

Enkelschar hält Ex-Kammerboss auf Trab
Der Hof wurde modernisiert, extrem geschmackvoll eingerichtet: „Meine Frau Ulli hat viel geschafft, mit Leidenschaft, Konsequenz und einem Lächeln“, zollt „der Franz“ seiner Gattin Respekt. Drei Kinder haben sie, vier Enkelkinder, das fünfte kommt bald: Da gibt’s allerhand zu tun

Gattin Ulrike war auch bei zahlreichen Terminen des Kammer-Präsidenten a. D. dabei.  (Bild: Jauschowetz Christian)
Gattin Ulrike war auch bei zahlreichen Terminen des Kammer-Präsidenten a. D. dabei. 
Auch für die Herstellung von Hochprozentigem ist jetzt wieder mehr Zeit. (Bild: Pail Sepp)
Auch für die Herstellung von Hochprozentigem ist jetzt wieder mehr Zeit.

Es war ihm immer wichtig, „seinen“ Bauern realistische Zuversicht zu vermitteln – „und das ist mir, glaub ich, gelungen“. Die Kammer sieht er mit Andreas Steinegger in „beste Hände“ übergeben. Wäre es in einer Institution, in der Männer dominieren, nicht endlich Zeit für eine Chefin? „Da ist noch Luft nach oben“ gibt „der Franz“ zu. „Überall!“

In der Überzahl sind seine (Kuh-)Damen im Stall. Dort wird man ihn jetzt wieder oft antreffen. 

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