Ein Schildbürgerstreich wie aus dem Lehrbuch: In Weyregg am Attersee wird derzeit die Seeleiten-Bundesstraße verbreitert, um Platz für einen Radweg zu schaffen. Problem: Der Gastgarten von Gastronom Walter Eichhorn bleibt leer, weil Kunden wegen der Bauarbeiten nicht zufahren können. Die Baustelle blockiert die Zufahrt zum Parkplatz.
Bei Anrainern sorgt die Radweg-Initiative des Landes am Attersee schon für genug Ärger, jetzt kommt auch das noch dazu: Im Ortsgebiet von Weyregg am Attersee wurde in den vergangenen Tagen der Gehsteig entfernt, um die Straße verbreitern zu können. Durch eine Bodenmarkierung von der Fahrbahn abgetrennt, wird direkt neben der Fahrbahn Richtung Schörfling ein Fußgänger- und Radstreifen errichtet.
Arbeiten laufen im Auftrag des Landes Oberösterreich
Von Weißenbach bis kurz vor dem Ortsbeginn von Weyregg sind die Arbeiten bereits abgeschlossen, jetzt nehmen die Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Auftrag des Landes die Strecke bis Schörfling in Angriff. Direkt vor dem Betrieb von Walter Eichhorn im Ortsgebiet von Weyregg gibt es jetzt aber ein großes Problem: „Ich habe am Freitag das Kaffeehaus und die Bar Hollywood aufgesperrt. Es kann aber niemand auf den Parkplatz vor dem Kaffeehaus zufahren, weil sich vor der Einfahrt eine Baugrube befindet“, ärgert sich der Unternehmer.
Ich hab‘ mir am Freitag noch gedacht, die werden doch die Zufahrt befahrbar machen, passiert ist aber nichts. Die Arbeiter der Straßenmeisterei haben mich einmal gefragt, ob sie dort parken dürfen. Was für mich auch überhaupt kein Problem ist, solange das Geschäft zu war. Jetzt stehen dort aber ein Kompressor, zwei Ampeln, ein Anhänger und so weiter. Kann man machen, muss man aber nicht.
Gastronom Walter Eichhorn, Weyregg am Attersee
Bei privaten Zufahrten wurden zumindest schwere und massive Stahlplatten angeliefert, um über die tiefe Künette fahren zu können, bei Eichhorn hat man darauf aber „vergessen“. „Ich hab‘ mir am Freitag noch gedacht, die werden doch die Zufahrt befahrbar machen, passiert ist aber nichts“, sagt Eichhorn. Am Freitagnachmittag war es nach 13 Uhr dann nicht mehr möglich, jemanden zu erreichen. Das schöne Osterwochenende kann Eichhorn jetzt geschäftlich vergessen.
„Sie haben zwar gefragt, ob sie parken dürfen, aber...“
Dabei bleibt es aber nicht: „Wir haben einen weiteren Parkplatz, der zwar befahrbar ist, aber von Mietern benutzt wird“, sagt Eichhorn. Und weiter: „Die Arbeiter der Straßenmeisterei haben mich einmal gefragt, ob sie dort parken dürfen. Was für mich auch überhaupt kein Problem ist, solange das Geschäft zu war. Jetzt stehen dort aber ein Kompressor, zwei Ampeln, ein Anhänger und so weiter. Kann man machen, muss man aber nicht“, sagt der Unternehmer.
Wie erwähnt, ist der Radweg am Ostufer des Attersee, vor allem aber die Ausführung, für die Anrainer ein riesiges Ärgernis – und für viele Biker kein Grund, diesen zu benutzen. „Rennradfahrer verzichten gänzlich auf die Benützung, viele andere Gäste auch, weil es zumindest in Weyregg sehr gefährlich ist. Man muss die Straße kreuzen, weil der Streifen einmal auf der Seeseite verläuft, dann wieder auf der gegenüberliegenden“, ärgern sich viele.
Land überlegt, an gefährlichen Stellen Tempo 30 zu verordnen
Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ist über den Radweg-Pfusch am Attersee informiert und überlegt aktuell, einen Sachverständigen nach Weyregg zu schicken, um die Ausführung überprüfen zu lassen. Im Raum steht auch die Errichtung einer Tempo-30-Zone, um die Gefahr von Unfällen zu minimieren – die „Krone“ hat darüber berichtet. Dokumentiert ist, dass an manchen Stellen nicht einmal ein Auto und ein Lkw auf der schmalen Straße nebeneinander Platz haben. Wenn es eng wird, weichen die schweren Fahrzeuge auf den Radweg aus.
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