Nach dem niederschlagsarmen Winter hat heuer auch das Frühjahr bisher wenig Regen gebracht.Die Trockenheit wirkt sich auf die Wasserkraft aus. Die Salzach führt aktuell so wenig Wasser, wie seit 35 Jahren nicht mehr. Das führt dazu, dass die Salzburg AG Strom zukaufen muss...
In Salzburg liegt die derzeitige Wasserführung und damit die Produktion der Wasserkraftwerke seit Jahresbeginn etwa ein Fünftel unter dem Planwert. Die vergangenen Wochen hätten zwar etwas mehr Schnee auf den Bergen gebracht, was sich zu Beginn der Schneeschmelze positiv auf die Wasserführung auswirken werde.
Die Wasserführung der Salzach in Salzburg liege aktuell aber auf dem niedrigsten Niveau seit 1990. Bis Mitte März hat die Salzburg AG den niedrigen Wasserstand mit Speichererzeugung weitgehend kompensieren können, seither werde Strom auf dem Markt zugekauft.
Statistisch bewege man sich im Rahmen der langjährigen Beobachtungen, jedoch im unteren Bereich. Die Dauerhaftigkeit der Trockenperiode lasse aber auf Klimawandeleinflüsse schließen.
Laut dem landesweit tätigen Stromkonzern Verbund ist das aktuelle Frühjahr eines der fünf trockensten seit 100 Jahren. Die Strombranche beruhigt allerdings: „Grund zum Alarm sehen wir derzeit nicht“, sagte ein Sprecher der Interessensvertretung Österreichs Energie.
Grundsätzlich ist die Fallhöhe entscheidend
Die Verbund-Erzeugung aus Wasserkraft betrage heuer bisher 80 Prozent des langjährigen Durchschnitts. „Das liegt in der langfristigen Schwankungsbreite, ist aber eines der 5 trockensten Frühjahre seit 100 Jahren“, schrieb ein Sprecher. Weniger Wasser bedeute allerdings nicht in gleichem Ausmaß weniger Stromproduktion, denn maßgeblich für die Ausbeute sei auch die Fallhöhe beim jeweiligen Kraftwerk. Mit geringerer Wasserführung sinke auch der Wasserstand unterhalb der Kraftwerke, „das bedeutet mehr Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser und somit mehr Fallhöhe. So wird der energetische Erzeugungsverlust abgemildert“, so der Verbund.
Ausbau der Windkraft könnte Abhängigkeit mindern
Generell sei eine Verschiebung der Erzeugung zu beobachten. „Die menschengemachte Erderwärmung bringt häufigere Extremereignisse wie Trockenheit und Starkregen“, schrieb der Stromkonzern. Aktuell werde die Strom-Lücke durch Pumpspeicher, Gaskraftwerke und Importe gedeckt, laut Verbund könnte ein verstärkter Ausbau der Windkraft die Abhängigkeit von Importen im Frühjahr in Zukunft verringern.
Grundsätzlich sorge man sich aber bei Österreichs Energie nicht, denn die Wasserführung unterliege natürlichen Schwankungen. Österreichs Energie sieht grundsätzlich ebenfalls saisonale Verschiebungen bei Niederschlag und Wasserführung, und verweist hier auch auf häufigere Extremwetterereignisse durch den Klimawandel, insgesamt sei die Wassermenge hierzulande in den vergangenen Jahren aber stabil geblieben.
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